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Selected Publication:

Hornof, NM.
Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Erkrankungen und depressiven Störungen - Übersicht der Vermittlungsmechanismen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Fabisch Johann
Kapfhammer Hans-Peter
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Über 20% der Patienten mit einer KHK, die, wie es Rudolf et al. (2008, S. 251) erwähnt, heute zu den wichtigsten Erkrankungen der Psychokardiologie zählt, weisen laut Schüßler et al. (2008, S. 356) eine Depression auf. Verschiedene Risikofaktoren führen durch unterschiedliche pathophysiologische Mechanismen zur Entstehung der KHK (Uexküll et al. 2003, S. 864). Zu diesen zählen neben den somatischen und verhaltensbezogenen auch psychosoziale, die sehr starke Bedeutung in der Psychosomatik haben. Die erhöhte Komorbidität von Depression und koronarer Herzerkrankung hat enorme biopsychosoziale Folgen (Schüßler et al. 2008, S. 362). METHODE: Die in dieser Arbeit verwendete Methode ist eine Literaturrecherche. Hierzu wurde nach relevante Literatur in der Datenbanken ¿high wire¿, sowie über die Suchmaschinen ¿ovid¿, ¿medpilot¿ und ¿pubmed¿ gesucht. ERGEBNISSE: In diesem Zusammenhang konnten mehrere Wirkmechanismen ausfindig gemacht werden: So können Stressfaktoren, wie eine Depression oder eine koronare Herzkrankheit, laut Pasic et al (2003, S. 185), die Aktivität des Immunsystems verändern. Erhöhte CRP-Werte und eine gesteigerte Produktion an Interleukinen konnten, wie beispielsweise in Pasic et al. (2003, S. 185) beschrieben, bei einer Depressivität nachgewiesen werden. Auch gibt es eine Korrelation mit der endothelialen Funktion, die bei Depressiven vermindert ist und durch erhöhte Entzündungswerte negativ beeinflusst wird (Lavoie et al. 2010, S.20). Bezüglich der Blutplättchenaktivität konnte, wie unter anderem von Ziegelstein et al. (2007, S.1366) beschrieben, bei Depressiven eine erhöhte Thrombozytenaktivität und -sekretion, sowie eine erhöhte Anzahl an GPIIa/IIIb und des Thrombozytenfaktors 4 nachgewiesen werden. Weitere Zusammenhänge gibt es laut Tiemeier et al. (2004, Seite 373f) zwischen einer depressiven Störungen und der Intima-Media-Dicke, sowie mit Stress. Hier kam man zu dem Ergebnis, dass eine Depression eine Überaktivität der Stresssysteme verursacht und so einen typischen Risikofaktor für eine KHK darstellt (Lederbogen et al. 2005, Seite 95). DISKUSSION: Die meisten Untersuchungen zu psychosozialen Aspekten kardialer Erkrankungen beschränken sich hauptsächlich auf männliche Patienten. Laut Büchner et al. (2005, S. 416) können diese Befunde nicht ohne weiters auf Frauen übertragen werden. Weiters hat sich die Anzahl der Studien im Vergleich zu den Jahren davor signifikant gesteigert.

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