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Selected Publication:

Hoellweger, N.
Photodynamische Therapie mit Blaulicht bei aktinischen Keratosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.110 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hofer Angelika
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Abstract:
Die photodynamische Therapie (PDT), deren Wirkung auf der Zerstörung von maligne entarteten Zellen durch das Zusammenspiel von Licht, einem Photosensibilisator und Sauerstoff beruht, wird seit dem 20. Jahrhundert in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen sowohl zur Behandlung von onkologischen Erkrankungen der Haut und Schleimhaut, als auch für nicht-onkologische Indikationen eingesetzt. Die topische photodynamische Therapie ist minimal invasiv, führt zu einer narbenfreien Wundheilung mit sehr guten kosmetischen Ergebnissen und bietet auch die Möglichkeit zur Kombination mit anderen Therapieverfahren. Aufgrund dieser Vorteile konnte sich die topische PDT mit Rot- und Blaulicht über die letzten Jahre als modernes Therapieverfahren in der Dermatologie etablieren. Neben einer ausführlichen Literaturrecherche zur topischen PDT mit Rot- und Blaulicht in der Dermatologie, liegt das Hauptaugenmerk dieser Arbeit vor allem auf der topischen PDT mit Blaulicht bei aktinischen Keratosen. Die aktinische Keratose ist ein In-situ-Karzinom der Haut, welches durch Proliferation atypischer Keratinozyten in der Epidermis definiert ist und ohne Therapie in ein invasives Plattenepithelkarzinom übergehen kann. Aktinische Keratosen (AK) entstehen aufgrund chronischer UV-Schädigung der Haut durch jahrelange ungeschützte Sonnenexposition und stellen, aufgrund der Tatsache der steigenden Prävalenzrate dieses Krankheitsbildes im höheren Lebensalter, in unserer immer älter werdenden Bevölkerung ein zunehmendes Problem dar. Die Wahl der geeignetsten Therapie aus einem breiten Spektrum möglicher Behandlungsoptionen für AK gestaltet sich bei einem multimorbiden Patientengut höheren Lebensalters und damit verbundener niedriger Compliance schwierig. Die topische PDT, sowohl mit Rot-, als auch mit Blaulicht, ist eine wirkungsvolle Behandlungsmethode bei AK, wie zahlreiche klinische Studien beweisen. In unserer Studie haben wir uns mit der Wirksamkeit der niedrigdosierten PDT mit Blaulicht in Kombination mit dem Photosensibilisator Aminolävulinsäure (ALA-PDT 450) bei älteren Patienten mit multiplen AK an verschiedenen Lokalisationen beschäftigt. Dieses Therapieregime wird an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz bereits seit mehreren Jahren durchgeführt und war bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht Gegenstand einer klinischen Studie. Die verwendete Bestrahlungszeit bei der ALA-PDT 450 ist deutlich kürzer als bei den in bisherigen klinischen Studien angewandten Therapieregimen zur Behandlung der AK und stellt daher für den Patienten eine geringere Belastung dar. Wir haben die niedrigdosierte PDT mit Blaulicht bei multiplen aktinischen Keratosen im Hinblick auf den Therapieerfolg und weitere Faktoren, wie Rezidivrate, Schmerzintensität und Korrelation zwischen dem klinischen Ergebnis und verschiedenen therapiebezogenen Parametern, retrospektiv untersucht. Die Studie beinhaltet die Daten von 105 Patienten, die aufgrund AK im Gesicht, am Kapillitium und an Handrücken und Unterarmen ein- oder mehrmals mit der ALA-PDT 450 therapiert wurden. Wir können mit unseren Daten erstmals zeigen, dass auch mit der niedrigdosierten PDT mit Blaulicht gute Ergebnisse bei der Behandlung aktinischer Keratosen erzielt werden können.

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