Gewählte Publikation:
Scheipner, N.
Anthropometrie und Body Composition
Subkutanfettschichtmessung: Methodenvergleich zwischen Lipometer und Ultraschallgerät
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.88
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Müller Wolfram
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Der Body Mass Index, BMI in [kg/m²], ist eine gängige Größe zur Berechnung das ¿relativen Körpergewichts¿. Dabei wird jedoch nicht zwischen Muskel- und Fettgewebe unterscheiden. Abhilfe schaffen spezielle Untersuchungsmethoden zur Bestimmung des Körperfettanteils. Im Vergleich zur mechanisch gemessenen Fettschichtdicke (Mikrometerschraube) besteht für das Ultraschallverfahren eine sehr hohe Korrelation (R=0,998).78 Demnach kann in Abhängigkeit von der verwendeten Schallfrequenz, eine Messgenauigkeit von 0,1-0,3mm für die sonographische Methode angegeben werden. Wegen der Plastizität des Fettgewebes selbst, ist auch die Standardabweichung, die mit einer auf 0,01mm genauer Mikrometerschraube erreicht werden kann, vergleichbar groß.
Methode: Körperlänge, Sitzgröße, Gewicht sowie die subkutane Fettschichtdicke entsprechend 15 definierter Messstellen, wurden an acht gesunden kaukasisch-europiden Freiwilligen mit einer Alterspanne von 23,5-40,67 Jahren gemessen. Die Bestimmung des Unterhautfettgewebes erfolgte mit einer optischen Methode (Lipometer) im Vergleich mit der Referenzmethode, einem handelsüblichen Ultraschallgerät und linearem 7,5MHz Transducer. Die sonographischen Messwerte wurden mit einer für das Fettgewebe spezifischen Schallausbreitungsgeschwindigkeit von 1470m/s berechnet.
Resultate: Die an jeweils vier weiblichen und männlichen Testpersonen erhobenen subkutanen Fettschichtdicken lagen für die sonographische Messung in einem Bereich von 2,2-22,0mm, jene Bestimmung über rückgestrahlte Lichtsignale (Lipometer) in einem Bereich von 2,0-14,2mm. Die Abweichung zwischen den beiden Verfahren ergab ein Intervall von -59,8% bis +192,7%. Mit einer einzigen Ausnahme ergab der aus allen Schichtdickenwerten pro Person gebildete Mittelwert für die sonographische Methode höhere Messwerte (SD ±75%) als bei der lipometrischen Variante.
Konklusion: Die Methode der Ultraschallmessung mit einem linearem 7,5MHz Schallkopf ist zur Erhebung der subkutanen Fettschichtdicken mit einer sehr hohen absoluten Genauigkeit und Präzision zu werten. Die relative Abweichung der lipometrisch erhaltenen Werte an den Messstellen von der mit der Ultraschall-Referenzmethode gemessenen Fettschichtdicke betrug bis zu 192%, ein Fehler, der weit von jener Grenze entfernt ist, die für medizinische Fragen im Zusammenhang mit Untergewicht oder mit Fragen der der Leistungsoptimierung im Sport akzeptierbar wäre.