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Selected Publication:

Strommer, K.
Vitamin D in der Schwangerschaft
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.126 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Desoye Gernot
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: In den letzten Jahren hat das Interesse an Vitamin D in medizinischen Fachkreisen wieder stark zugenommen. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf den Vitamin D Status in der Schwangerschaft und mögliche daraus entstehende Komplikationen für Mutter und Neugeborenes, gelegt. Die weltweit hohe Prävalenz des Vitamin D Mangels und dessen negative Auswirkungen, stellt ein ernstzunehmendes Problem dar, welches bis heute nicht wirklich gelöst werden konnte. Da der Großteil an Vitamin D durch körpereigene kutane Synthese gedeckt wird, stellen Umweltfaktoren sowie Lebensgewohnheiten wichtige Faktoren zur Vermeidung eines Vitamin D Mangels dar. Methoden: Diese Diplomarbeit wurde anhand einer Literaturrecherche erstellt. Insgesamt flossen 121 Artikel aus medizinischer Basisliteratur und der internationalen Datenbank Pub Med, welche zwischen 1963 und 2010 veröffentlicht wurden, in diese Arbeit ein. Ein Artikel aus dem Jahr 1937 wurde aufgrund vorliegender Relevanz in diese Arbeit aufgenommen. Bis auf einen Artikel in französischer Sprache wurde ausschließlich englischsprachige Literatur verwendet. Als Limits wurden teilweise ¿human¿ und ¿female¿ verwendet, um themenrelevante Artikel herauszufiltern. Ergebnisse: Wie aus vorliegenden Studien ersichtlich, gehen niedrige mütterliche Vitamin D Konzentrationen mit schwerwiegenden Schwangerschafts- Komplikationen, wie beispielsweise Gestationsdiabetes und Präeklampsie, einher. So zeigen Mütter mit 25(OH)D Konzentrationen <25nmol/L ein signifikant höheres Risiko eines dieser beiden Krankheitsbilder zu entwickeln. Es konnte eine deutliche Assoziation zwischen niedrigen Vitamin D Spiegel und GDM sowie Präeklampsie aufgezeigt werden. Sowohl die Bakterielle Vaginose als auch die Notwendigkeit einer Kaiserschnittentbindung stellen mögliche Komplikationen eines Vitamin D Mangels dar. Inwieweit suffiziente Vitamin D Konzentrationen ausschlaggebend sind, konnte bis dato nicht belegt werden. In durchgeführten Studien konnte allerdings gezeigt werden, dass Mütter mit niedrigen Vitamin D Spiegel häufiger betroffen sind. Beide können zu schweren Komplikationen wie Frühgeburt und niedrigem Geburtsgewicht führen. Das Problem Vitamin D Mangel ist weltweit verbreitet. So zeigen südeuropäische Länder eine höhere Vitamin D Mangel Prävalenz als Skandinavische Länder. Allgemein zeigen Frauen mit schwarzer Hautfarbe ein höheres Risiko einen Vitamin D Mangel zu erleiden als weiße Frauen. Dies lässt sich auf die verstärkte Hautpigmentierung zurückführen und in Folge dessen auf die verminderte, körpereigene Vitamin D Produktion. Auch bestimmte Kleidungsgewohnheiten, speziell Verschleierungen, können vermehrt zu einem niedrigen Vitamin D Status führen. Bis dato gibt es keine suffizienten Supplementierungs-Maßnahmen, welche besonders für diese Frauen von enormer Bedeutung wären. Schlussfolgerung: Vitamin D verfügt über eine große Anzahl an bedeutenden körpereigenen Effekten. Da inadäquate Vitamin D Spiegel zu vielen unerwünschten Effekten, speziell in der Schwangerschaft führen können, sollte zukünftig, eine einheitliche Vitamin D Supplementierung unter schwangeren Frauen in Betracht gezogen werden.

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