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Gewählte Publikation:

Oberschneider, C.
Der Patient mit chronischer Herzinsuffizienz an der Kardiologie Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011.pp.64 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Fruhwald Friedrich
Riegelnik Vesna
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Herzinsuffizienz ist eine weltweit zunehmende Erkrankung, die für viele Menschen eine Verschlechterung der Lebensqualität und den verfrühten Tod bedeutet. Allein in Österreich sind derzeit 160000 Menschen betroffen, mit einer Neuerkrankungsrate von 16000 jährlich. Statistisch gesehen verstirbt ein Patient mit der Diagnose ¿Herzinsuffizienz¿ zu 50% innerhalb der nächsten vier Jahre. Die European Heart Failure Association hat sich als Ziel gesetzt, die Zahl der kardiovaskulären Erkrankungen in Europa zu reduzieren. Seit 1999 wird wiederholt eine europaweite Datenerhebung bei Herzinsuffizienzpatienten durchgeführt, mit dem Ziel, das aktuelle Patientenmanagement zu evaluieren. Basierend darauf soll eine Verbesserung in Diagnostik und Therapie ermöglicht werden. Methoden: Im Rahmen einer europaweiten Datenerhebung habe ich an der CMP-Ambulanz in Graz mit Patienten einen Fragebogen zu Anamnese, Diagnostik und Therapie ihrer Herzerkrankung ausgefüllt. Diese Daten wurden anschließend anonymisiert in der Online-Datenbank der Heart Failure Association (HFA) der European Society of Cardiology gespeichert. Die Datenauswertung meiner Diplomarbeit erfolgte mit Hilfe des Calculators von Open Office. Ergebnisse: Insgesamt wurden 50 Patienten in meine Datenanalyse aufgenommen (38 männlich, 12 weiblich, mittleres Alter 59,14 Jahre, STABW 13,08). Als Ursache der Herzerkrankung ergibt sich bei Männern vor allem eine koronare Herzkrankheit (50%) und bei Frauen eine dilatative Cardiomyopathie (67%). Der NT-pro-BNP Wert des Kollektivs war im Mittel 2004 pg/ml bei Männern und 2082 pg/ml bei Frauen. Der Großteil der Patienten erhält eine rein medikamentöse Versorgung (60%); bei den restlichen Patienten wurde die Therapie in den meisten Fällen um einen Implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD) erweitert. Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind ACE-Hemmer bzw. Angiotensin-Rezeptor-Blocker, gefolgt von Beta-Blockern, Diuretika und Aldosteronantagonisten. Diskussion: Diagnostik und Therapie an der CMP-Ambulanz stimmen zu einem großen Teil mit den Guidelines der ECS überein. Es werden alle von der ECS empfohlenen Wirkstoffe in der Therapie eingesetzt. Eine deutliche Diskrepanz besteht in der vorgeschlagenen Höhe der Dosierung und den tatsächlich verordneten Dosierungen. Die Analyse zeigt weiters, dass in der Therapie keine Unterscheidung zwischen weiblichen und männlichen Herzinsuffizienzpatienten getroffen wird. Es bleibt zu hoffen, dass das Wissen dieser Datenanalyse im Sinne des Patienten in den medizinischen Alltag wird einfließen können.

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