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Gewählte Publikation:

Popper, M.
Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen. Ein Behandlungskonzept für die Obersteiermark
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 92 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kerbl Reinhold
Altmetrics:

Abstract:
Übergewicht und Adipositas haben sich zu einem der dominierenden Gesundheitsprobleme der westlichen Welt entwickelt. Bei österreichischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-15 Jahren sind rund 18% der Mädchen und 21% der Knaben übergewichtig oder adipös. Die Auswirkungen der Adipositas sind bereits sehr früh nachweisbar und mit einem stark erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko verbunden. Ziel dieser Arbeit war die Sichtung laufender steirischer Präventionsprogramme und die Erstellung eines Adipositas-Präventionskonzeptes für die Obersteiermark. Auf Basis der Erkenntnisse im Bereich der Adipositasforschung, der Therapieleitlinien, der Evaluation von nationalen und internationalen Präventions- und Therapiestrategien und von Gesprächen mit Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der juvenilen Adipositas wurde ein Therapiekonzept erarbeitet, welches sowohl einen primärpräventiven als auch einen therapeutischen Ansatz beinhaltet. Um ein weiteres Ausbreiten der "Adipositasepidemie" zu verhindern, müssen Strategien für geeignete Präventions- und Public-Health-Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, wie z.B. frühzeitige und fächendeckende Ernährungsberatung bereits in der Schwangerschaft und im frühen Kindesalter. Zusätzlich müssen Strukturen geschaffen werden, um den Jugendlichen ein gesundheitsförderndes Lebensumfeld zu bieten, wie die Gestaltung gesunder und aktiver Schulen oder raumpolitische Maßnahmen zur Förderung der Alltagsaktivität und -mobilität. Um auch bei der Therapie langfristige Erfolge erzielen zu können, wird vor allem auf die Förderung von lokalen Projekten und die Motivationssteigerung der Kinder und Jugendlichen Wert gelegt. Eine Etablierung von Therapieprojekten an Schulstandorten bietet mehrere Vorteile, wie die einfache Integration der Schulungseinheiten in den Alltag, Einbindung der Kinder in lokale Sportvereine, und eine kontinuierliche medizinische Betreuung durch den Schularzt. Durch das Erstellen eines individuellen Therapievertrages mit Monatszielen werden die Kinder an das Projekt gebunden, und bei Erreichen der vereinbarten Ziele kann so auch die Motivation der Kinder gestärkt werden. Die Umsetzung dieser Ideen soll den Kindern und Jugendlichen ein gesundheitsförderndes Lebensumfeld bieten, um so von Anfang an einen aktiven und gesunden Lebensstil zu ermöglichen bzw. diesen wieder neu zu lernen.

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