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Gewählte Publikation:

Obermair, F.
PTEN und LINE-1 Methylierungsanalyse von Brustkrebsstammzellen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Balic Marija
Dandachi Nadia
Altmetrics:

Abstract:
HINTERGRUND: Die Tumorstammzellhypothese geht davon aus, dass es innerhalb eines Tumors Zellen mit stammzellähnlichen Eigenschaften gibt. Zu diesen Eigenschaften zäh-len die Fähigkeit sich selbst zu erneuern, Zellen hervorzubringen, die in unterschiedliche Richtungen differenzieren können sowie ein hohes Proliferationspotential. Durch die ver-mehrte Expression von Transportproteinen und ihre geringe Teilungsaktivität sollen Tu-morstammzellen resistenter gegenüber momentan verwendeten Chemotherapeutika sein, was zu Therapieversagen, Rezidivierung und Metastasierung des Primärtumors führt. Aus diesem Grund ist es wichtig, molekulare Veränderungen, die zur Entstehung von Tumor-stammzellen führen, zu identifizieren und dies für spätere Therapien zu nutzen. Mit dem Tumorsuppressorgen PTEN und dem von ihm regulierten PI3K/Akt/mTOR Signalweg wurde ein Signalweg entdeckt, dessen Deregulation zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Tumorstammzellen führt. Eine gut beschriebene epigenetische Veränderung ist die Hypermethylierung von Cytosinbasen im Promotorbereich von Tumorsuppressorgenen, wodurch es zu einer transkriptionellen Inaktivierung der entsprechenden Gene kommt. Neben der Hypermethylierung von Tumorsuppressorgenen ist der genomweite Gehalt an Methylcytosinen in Tumorzellen erniedrigt. Diese Annahmen führten zu folgendem expe-rimentellen Design unserer Studie. MATERIAL/ METHODEN: Die Fähigkeit von Tumor-stammzellen unter nicht-adhärenten Kulturbedingungen zu überleben wurde genutzt, um Tumorstammzellen der Brustkrebszelllinien MCF-7, SUM-159, SUM-1315, SK-BR-3, MDA-MB-231 zu kultivieren. Unter diesen Bedingungen proliferieren Tumorstammzellen und formen sphärische Kolonien, die als ¿Mammosphären¿ bezeichnet werden. Mit Hilfe des MethyLight (ML) und High-Resolution Melting (HRM) Assays untersuchten wir den PTEN Promotor Methylierungsstatus dieser nicht-adhärenten Zellkulturen und verglichen sie mit adhärent wachsenden Krebszellen. Um Informationen über den genomweiten Me-thylierungszustand zu bekommen, analysierten wir die repetitive Sequenz LINE-1, die in normalen Zellen stark methyliert ist und als Marker für den genomweiten Methylie-rungsstatus einer Zelle verwendet werden kann. Um eine fehlende PTEN Expression nach-zuweisen, verwendeten wir zusätzlich eine immunzytochemische Färbemethode. ERGEB-NISSE: Weder nicht-adhärent noch adhärent wachsende Krebszellen zeigten eine PTEN Promotormethylierung über 2%. Alle Zelllinien zeigten eine intensive immunzytochemi-schen PTEN Färbung. Die Zelllinie SK-BR-3 zeigte den geringsten LINE-1 Methylie-rungsgrad. Es wurden nur geringe Unterschiede im LINE-1 Methylierungsgrad von nicht-adhärenten und adhärenten Zellen festgestellt. KONKLUSION: Diese Daten deuten darauf hin, dass PTEN Promotorhypermethylierung keine Rolle in der Pathophysiologie von Krebsstammzellen der fünf untersuchten Zelllinien spielt und dass diese Zellen keine stärkere Hypomethylierung als adhärente Zellen aufweisen. Außerdem erwies sich das HRM LINE-1 Assay als zuverlässige und schnelle Methode, um den genomweiten Methylierungszustand zu messen.

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