Gewählte Publikation:
Lafer, I.
"Komplikationen" und "unerwünschte Ereignisse" bei oraler Antikoagulation in einer internistischen Facharztpraxis
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 169
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Thromboembolien zählen auch heute noch zu einer der häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrieländern (1). Bereits daraus lässt sich erkennen, dass die Antikoagulation einen Aspekt der Medizin darstellt, welcher für nahezu jedes Fachgebiet von Relevanz ist. Die vorliegende Arbeit soll zum Einen entsprechende theoretische Kenntnisse auffrischen, und zum Anderen anhand einer retrospektiven Studie den Einsatz im klinischen Alltag bei dem tatsächlichen Patientengut in der Praxis beurteilen.
Methodik
Hierzu wurden Patientendaten eines niedergelassenen Internisten über einen Zeitraum von zehn Jahren (1.1.1998 ¿ 31.12.2007) aufgezeichnet und ausgewertet. Alle Patienten wurden aufgrund unterschiedlicher Indikationen mit Phenprocoumon (Marcoumar®) oder Acenocoumarol (Sintrom®) therapiert. Infolge der großzügigen Einschlusskriterien konnte ein Kollektiv erfasst werden, welches dem tatsächlichen Patientengut außerhalb klinischer Einrichtungen sehr nahe kommt. Die Kernfrage dieser Studie beschäftigt sich mit der Häufigkeit unerwünschter Ereignisse (= Thromboembolien) bzw. Komplikationen (= Blutungen), welche anhand ihres Schweregrades unterschiedlichen Kategorien zugeteilt wurden.
Resultate
Die retrospektive Analyse zeigt durch die niedrige Rate an Thromboembolien (4,6 %) wiederholt die Wirksamkeit von Cumarinderivaten. Gleichzeitig konnte die Analyse, im Vergleich mit Studien welche ebenso umfassendere Einschlusskriterien definierten, ähnliche Resultate in Bezug auf Blutungen erzielen. So zeigte sich eine Gesamtblutungsrate von 5 %, welche in Anbetracht der Therapiedauer und der Kollektivgröße besonders gering erscheint. In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass selbst Vorkommnisse wie Epistaxis oder Makrohämaturie berücksichtigt wurden. Damit lässt sich festhalten, dass die Ereignisrate dieser Studie, jener von randomisierten Studien gleichkommt.
Schlussfolgerung
Durch eine individuelle Betreuung scheint auch für jene Patienten mit höherem Blutungsrisiko eine Behandlung mit Cumarinderivaten möglich zu sein. Zudem konnte die Sicherheit der Vitamin-K-Antagonisten erneut bestätigt werden.