Selected Publication:
Pletschko, B.
Auswirkungen von rezidivierenden nächtlichen Sauerstoffentsättigungen ausgelöst durch das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom auf die Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 86
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ropposch Thorsten
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Walch Christian
- Altmetrics:
- Abstract:
- Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) geho¿rt zu den schlafbezogenen Atmungssto¿rungen und ist durch wiederholte Obstruktion der oberen Luftwege mit erho¿hter Atemanstrengung, intermittierender Hypoxie sowie gesto¿rtem Schlaf gekennzeichnet. Bei langfristig bestehendem OSAS besteht durch rezidivierende na¿chtliche Sauerstoffentsa¿ttigungen ein erho¿htes Risiko fu¿r das Auftreten kardiovaskula¿rer Erkrankungen wie Insult, KHK, arterielle Hypertonie oder Herzrhythmussto¿rungen.
Die genauen Entstehungsmechanismen funktioneller Ho¿rsto¿rungen wie plo¿tzlicher Ho¿rsturz, Tinnitus oder Presbyakusis sind bis heute nicht gekla¿rt. Es gibt jedoch diesbezu¿glich zahlreiche Theorien, wie die der vaskula¿ren, der viralen oder der autoimmunen Genese. Der Einfluss von Hypoxie auf das Innenohr ko¿nnte in der Entstehung von funktionellen Ho¿rsto¿rungen ein bedeutender Faktor sein. Mit Hilfe der Messung von Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen (DPOAE) kann man Innenohrscha¿den, im Speziellen Scha¿digungen der a¿ußeren Haarzellen, frequenzselektiv erfassen. Die a¿ußeren Haarzellen sind fu¿r die nichtlineare Schallverarbeitung in der Kochlea unabdingbar.
Ziel dieser klinischen Studie ist es, herauszufinden ob und inwiefern sich die DPOAE - und somit auch die Funktion der a¿ußeren Haarzellen - bei OSAS-Patienten nach Phasen rezidivierender Sauerstoffentsa¿ttigungen vera¿ndern. Im Tiermodell konnte bereits eine tempora¿re Scha¿digung der a¿ußeren Haarzellen unter hypoxischen Bedingungen nachgewiesen werden.
Bei 39 Patienten (davon 26 mit einem Schlafapnoe-Syndrom), die sich planma¿ßig einer Polysomnographie auf der Abteilung fu¿r Pulmologie am LKH Universita¿tsklinikum Graz unterzogen, wurden DPOAE-Ausgangswerte bei guter Sauerstoffsa¿ttigung tagsu¿ber mit DPOAE-Werten nachts in den Frequenzen 1, 1.4, 2, 2.8, 4 und 6 kHz verglichen. Bei 6 kHz zeigte sich ein Absinken der mittleren DPOAE von -5,65 db bei den OSAS-Patienten. Bei 4 kHz war, im Vergleich zu NonOSAS-Probanden, ein um 3,66 db erniedrigter mittlerer DPOAE-Ausgangswert zu beobachten. Die Ergebnisse in diesen beiden Frequenzen wa¿ren durch eine Beeintra¿chtigung der Innenohrfunktion ausgelo¿st durch intermittierende hypoxische Verha¿ltnisse aufgrund des Schlafapnoe-Syndroms zu erkla¿ren.