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Gewählte Publikation:

Bubik, E.
Rauchen in der Schwangerschaft mit speziellem Fokus auf Patientinnen mit bipolarer affektiver Störung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 85 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kapfhammer Hans-Peter
Reininghaus Bernd
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: In mehreren Studien (Lasser, Boyd, & Woolhandler, 2000) kam man zum Ergebnis, dass psychisch kranke Menschen im Vergleich zu psychisch gesunden Menschen häufiger Raucher sind. Wie bei Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen lässt sich auch zwischen bipolaren Störungen und Rauchen ein starker Zusammenhang finden. In manchen Quellen wird der Anteil der Raucher unter Patienten mit bipolaren Störungen mit 70-80% angegeben (Post & Alshuler, 2009). Im Vergleich dazu schätzt man den Anteil der Raucher an der Allgemeinbevölkerung auf zirka ein Viertel. Andere Studien kamen zum Schluss, dass doch ein erheblicher Teil der Frauen den Nikotinkonsum während der Schwangerschaft nicht einstellt. In unserer Studie haben wir nun versucht, herauszufinden, ob Frauen mit einer bipolaren Erkrankung in der Schwangerschaft eher Nikotin konsumieren als Frauen, die davon nicht betroffen sind. Methodik: Wir führten zu diesem Zweck eine explorative, fragebogenbasierte Studie durch. Bis zum Zeitpunkt der ersten vorläufigen Berechnungen konnten wir insgesamt 14 Patientinnen mit Kind und 62 gesunde Kontrollpersonen für die Teilnahme an der Studie gewinnen. Zur Erfassung des Rauchverhaltens zum jetzigen Zeitpunkt und vor, während und nach der Schwangerschaft stellten wir eine Reihe von Fragen zusammen. Um Ängstlichkeit und sozialen Rückhalt in diesem Zusammenhang zu überprüfen, verwendeten wir den STAI-Fragebogen, zur Erfassung von Trait-Ängsten und den F-Sozu, einen Fragebogen zur sozialen Unterstützung. Ergebnisse: Aufgrund der eingeschränkten Teilnehmerzahl befand sich unter den befragten Patientinnen nur eine Frau, die in der Schwangerschaft geraucht hatte. Leider kamen wir deshalb zu keinem befriedigenden Ergebnis. Es sei an dieser Stelle aber hervorgehoben, dass es sich bei meinen Berechnungen nur um die Auswertung der ersten, präliminären Daten handelt. Es sind bereits weitere Interviews geplant, die zu der erwünschten größeren Stichprobe führen sollten, die in weiterer Folge aussagekräftige Ergebnisse ermöglichen wird. Schlussfolgerung: Auch wenn die ersten Berechnungen noch zu keinem konkreten Ergebnis geführt haben, halte ich es für sehr wichtig, dass die Hypothesen, die wir im Rahmen dieser Studie zum Nikotinkonsum generiert haben, weiter thematisiert und untersucht werden. Besonders die zentrale Frage, nämlich, ob bipolare Frauen in der Schwangerschaft eher rauchen als psychisch nicht betroffene Frauen, sollte bei einer größeren Stichprobe interessante Ergebnisse liefern. Sollte die Annahme bestätigt werden, hat dies eine besondere Bedeutung für die Entwicklung von Vorsorge- und Entwöhnungsprogrammen speziell für Patientinnen mit bipolaren Störungen, weil sie durch ihre Erkrankung einem größeren Risiko für Nikotinkonsum in der Schwangerschaft ausgesetzt wären.

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