Gewählte Publikation:
Binder, C.
Management des Hydrops fetalis
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2011. pp.70.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Binder-Heschl Corinna
- Betreuer*innen:
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Haeusler Martin
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Reiterer Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Der Hydrops fetalis ist ein äußerst seltenes Krankheitsbild und stellt eine enorme Herausforderung für Geburtshelfer und Neonatologen dar.
Die Pathophysiologie ist komplex und noch nicht ganz geklärt, jedoch kommt es zu einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung in Körperhöhlen und/oder der Haut, was zu einer enormen Belastung des Feten bzw. des Neugeborenen führt.
Der Hydrops fetalis wird in 2 Gruppen unterteilt, immunologisch bzw. nicht immunologisch.
Material und Methoden: Für den Zeitraum von Jänner 1990 bis Dezember 2008 wurde eine retrospektive Datenanalyse am Universitätsklinikum LKH Graz, an den klinischen Fachabteilungen für Neonatologie und Geburtshilfe, zum Thema Hydrops fetalis durchgeführt.
Dabei konnten 85 dokumentierte Fälle mit der Diagnose Hydrops fetalis gefunden werden, die schließlich statistisch aufbereitet wurden.
Ergebnisse: Die Gesamtinzidenz des Hydrops fetalis lag in dieser Arbeit bei 0,148% und die Inzidenz aller lebend geborenen Kinder mit dieser Diagnose lag bei 0,036%.
Eine Ursache konnte in 59 von 85 Fällen gefunden werden und das Verhältnis von IHF zu NIHF lag bei 1:7,4.
Die häufigsten Ursachen des NIHF waren das Turner Syndrom, die Trisomie 21 und das ¿twin-to-twin transfusion syndrome¿.
In der Gruppe aller lebend geborenen Kinder lag das Verhältnis von IHF zu NIHF bei 1:1,6.
14 der 85 Fälle wurden auf der neonatologischen Intensivstation betreut, das mittlere Gestationsalter lag bei 32+5 SSW und das mittlere Geburtsgewicht bei 2162g.
Alle Kinder mussten nach der Geburt intubiert und beatmet werden.
Insgesamt konnten 9 Kinder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Diskussion: Die Inzidenz in der vorliegenden Untersuchung liegt unter der von anderen Autoren. Die Ursache dafür liegt höchstwahrscheinlich in einer unvollständigen Dokumentation der Fälle.
Das Verhältnis von IHF zu NIHF überschneidet sich mit den Angaben in anderen Studien.
Während bei ähnlichen Arbeiten die Hauptursache des NIHF eine kardiovaskuläre ist, bilden in dieser Datenanalyse das Turner Syndrom, die Trisomie 21 und das ¿twin-to-twin transfusion syndrome¿ die Mehrheit.
Mögliche Risikofaktoren, die mit einer hohen postnatalen Mortalität assoziiert sein könnten, sind ein sehr frühes Gestationsalter, eine Geburt per Sectio cesarea, ein niedriger Apgar Score, vor allem bei 5 und 10 Minuten, sowie ein hypertrophes Zustandsbild, bedingt durch ein großes Flüssigkeitsvolumen.