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Gewählte Publikation:

Schober, A.
Diagnostik und Verlauf des neonatalen Hirninfarktes
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Reiterer Friedrich
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Aufgrund der Seltenheit des neonatalen Hirninfarktes sollte ein Überblick über diese Erkrankung geschaffen, und die an der klinischen Abteilung für Neonatologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz aufgetretenen Fälle aufgearbeitet und mit bisherigen Publikationsergebnissen verglichen werden. Methoden: Die Krankenakten aller Patienten mit der Diagnose SI08 (ischämischer Hirninfarkt), SI09 (hämorrhagischer Hirninfarkt) und GF04 (Sinusvenenthrombose) der letzten 15 Jahre wurden hinsichtlich epidemiologischer, klinischer und diagnostischer Daten untersucht, die Therapie sowie die regelmäßigen Nachkontrollen wurden in die Analyse miteinbezogen. Ergebnisse: Epidemiologisch zeigte sich eine Inzidenz von 40,4/100.000/Jahr sowie ein Überwiegen des männlichen Geschlechtes. Der häufigste Infarkttyp war mit 52,2% der hämorrhagische Infarkt, insgesamt zeigte sich eine Häufung der A. cerebri media Infarkte (60%) und ein Überwiegen der linken Seite (60%). Bei 87% der Kinder konnten ein bis mehrere Risikofaktoren identifiziert werden. Klinisch präsentierten sich die meisten Kinder durch neurologische Auffälligkeiten (78,4%), ein geringerer Anteil wurde aufgrund von Krampfanfällen diagnostiziert (26,1%), ein asymptomatischer Verlauf zeigte sich bei 17,4% der Kinder. In der Diagnostik zeigte sich die Wichtigkeit der craniellen Sonographie, 86,9% der Infarkte wurden sonographisch diagnostiziert, bei 43,5% wurde die Diagnose durch ein MR bestätigt, 8,7% wurden primär mittels MR diagnostiziert. Die häufigsten sonographischen Auffälligkeiten waren eine Echogenitätserhöhung sowie eine Zystenbildung im Verlauf des Infarktes. Im Langzeitverlauf zeigten sich bei 41% keine Auffälligkeiten, 50% entwickelten Folgeschäden, die Mortalität betrug 9%. 30% der Kinder entwickelten motorische Folgeschäden, 40% zeigten einen psychomotorischen Entwicklungsrückstand, eine Epilepsie trat bei 5% der Fälle auf. In der akuten Phase wurden 91,3% der Kinder auf der Intensivstation betreut, 82,6% erhielten eine Physiotherapie, 56,5% eine antikonvulsive Therapie. Diskussion: In den meisten Bereichen konnte eine Übereinstimmung mit bisher publizierten Daten gefunden werden, die Ergebnisse sind aufgrund der geringen Fallzahl jedoch wie bereits im Vorfeld abschätzbar nur eingeschränkt beurteilbar.

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