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Selected Publication:

Samonigg, J.
Postoperatives Prozedere bei Sprunggelenksverletzungen mit operativer Stellschraubenversorgung: Vergleich der Folgewirkungen der Stellschraubenentfernung vs. deren Belassen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 75 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Samonigg Hellmut
Advisor:
Seibert Franz
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung und Fragestellung: In der Nachbehandlung von Luxationsfrakturen des oberen Sprunggelenk bei welchen im Rahmen der Operation eine Stellschrauben verwendet wurden, gelangen zwei unterschiedliche Vorgangsweisen zur Anwendung: Stellschrauben werden nach einer gewissen Zeit postoperativ entfernt oder aber auf unbestimmte Zeit ¿in situ¿ belassen. Es besteht keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz für die Vor- bzw. Nachteile der beiden Vorgangsweisen. Die vorliegende retrospektive Untersuchung erfolgt mit dem Ziel, die Auswirkungen des jeweiligen Prozedere zu evaluieren und vergleichend darzustellen. Methodik und Patienten-Charakteristika: Patienten, die zwischen Juli 2005 und Dezember 2007 anlässlich einer Luxationsfraktur im oberen Sprunggelenk mittels Einsatz von Stellschrauben am Unfallkrankenhaus Graz der AUVA operiert worden waren, wurden innerhalb einer retrospektiven offenen monozentrischen Studie hinsichtlich klinisch und radiologisch erhebbarer Vor- bzw. Nachteile einer Entfernung oder des Belassens der Stellschraube untersucht. Die Scoring-Systeme nach Olerud - Molander sowie Weber bildeten die zentralen Erhebungs- und Bewertungssysteme, ergänzt durch prospektiv festgelegte radiologische Parameter. Die Auswertung erfolgte vergleichend zwischen den Patienten bei welchen die Stellschraube entfernt wurde und jenen, bei denen die Stellschraube postoperativ auf unbestimmte Zeit belassen wurde. Ergebnisse: Von 98 Patenten die in die Studie eingeschlossen wurden, waren 95 Patienten auswertbar. Bei einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 29 Monaten (min 13, max 25 Monate) wurde bei 15 Patienten (16%) die Stellschraube postoperativ belassen (Gruppe 2). Bei 80 (84%) Patienten (Gruppe 1) erfolgte eine Stellschraubenentfernung, bei 39 Patienten innerhalb von 6 ¿ 8 Wochen und bei 41 Patienten später als 8 Wochen. Bei keinem der angewandten Scores ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen Patienten der Gruppe 1, jenen der Gruppe 2 und auch nicht innerhalb der Subgruppen. Radiologischen Untersuchungsergebnisse zeigten, dass in der Gruppe 2 perfekte ¿anatomische¿ Ergebnisse mit 33 % signifikant höher sind als in Gruppe 1 mit 11%. Hierbei schnitt die Subgruppe 1 (Entfernung innerhalb 8 Wochen) diesbezüglich doppelt so gut ab wie die Subgruppe 2 (Entfernung nach Woche 8)(15% vs. 7%). Zusammenfassung: Die retrospektive Analyse ergab ein heterogeneres Bild der vor bzw. Nachteile des Belassens bzw. Entfernens von Stellschrauben. Prospektive wissenschaftliche Untersuchungen sind erforderlich um die Indikationsstellung zur Belassung oder aber Entfernung von Stellschrauben genauer zu definieren.

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