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Haiden, A.
Hämodynamik bei diastolischer Herzinsuffizienz - Diagnostische Wertigkeit der Gefäßelastizitätsmessung
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 88 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Zweiker Robert
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Abstract:
Hintergrund: Der Zusammenhang von arterieller Gefäßsteifigkeit und Pulswellenreflexionen mit der diastolischen Ventrikelfunktion wurde sowohl experimentell als auch in Beobachtungs-studien untersucht. Auch das gemeinsame Auftreten von diastolischer Herzinsuffizienz und erhöhter Gefäßsteifigkeit wurde beobachtet. Ziel dieser Studie war es, die Verbindung von arterieller Gefäßsteifigkeit und Pulswellenreflexionen mit der diastolischen Funktion in einem homogenen Kollektiv mit nachgewiesener diastolischer Dysfunktion (DD) und normaler Ejektionsfraktion (EF) zu untersuchen. Methoden: Es wurden 30 Patienten (mittleres Alter 63,6 Jahre; 14 Männer) mit Zeichen einer diastolischen Dysfunktion, aber normaler systolischer Funktion des linken Ventrikels (EF) und Belastungsdyspnoe eingeschlossen. Die Messung der diastolischen Funktion erfolgte durch invasiven hämodynamischen Messungen und/oder echokardiographisch inklusive Gewebe-Doppler-Messung des Mitralanulus. Die Pulswellengeschwindigkeit wurde invasiv und/oder nicht-invasiv ermittelt. Das Ausmaß der arteriellen Pulswellenreflexionen (Augmentationsdruck; Augmentationsindex) wurde mittels Applantationstonometrie an der Arteria radialis und einer validitierten Transferfunktion ermittelt. Ergebnisse: Der nicht-invasiv abgeschätzte Füllungsdruck (E/E¿) zeigte eine positive Korrelation mit der carotis-femoralis Pulswellengeschwindigkeit (cf-PWV) (r = 0,52; p < 0,01), dem Augmentationsdruck (AP) (r = 0,42; p < 0,05) und dem Augmentationsindex (AIx) (r = 0,40; p < 0,05). Die früh-diastolische Einstromgeschwindigkeit (E) korrelierte positiv mit dem AP (r = 0,38; p < 0,05) und die früh-diastolische Mitralanulusgeschwindigkeit (E¿) zeigte eine starke negative Korrelation mit der invasiv ermittelten Pulswellengeschwindigkeit (r = -0,77; p < 0,05). In der multivarianten linearen Regressionsanalyse zeigten sich der AP (ß = 0,62; p < 0,05) und der AIx (ß = 0,51; p < 0,05) unabhängig von Alter, Geschlecht und dem Blutdruck als gute Prädiktoren für E/E¿. Schlussfolgerung: Erhöhte Gefäßsteifigkeit und Pulswellenreflexionen sind bei Patienten mit diastolischer Dysfunktion und normaler EF unabhängig assoziert mit einer reduzierten diastolischen Funktion und einem erhöhten nicht-invasiv ermittelten Füllungsdruck (E/E¿). Die spät-systolische Nachlast wird zu einem großen Anteil durch Pulswellenreflexionen determiniert, diese könnten an der Entstehung der diastolischen Herzinsuffizienz unabhängig beteiligt sein. Die Messung der Gefäßelastizität zeigte sich auch bei bereits bestehender DD als guter Prädiktor für die diastolische Funktion.

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