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Selimovic, M.
Die Rolle von Zytokin- und Chemokingenpolymorphismen bei Patienten mit retinalen Zentralvenenthrombosen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schmut Otto
Weger Martin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung:Die retinale Zentralvenenthrombose ist eine visusbedrohende Krankheit, welche hauptsächlich bei Patienten über dem 50. Lebensjahr auftritt. Arteriosklerose, Hypercholesterinämie, Hyperhomocysteinämie, arterieller Bluthochdruck und Diabetes mellitus werden als Risikofaktoren eingestuft. Eine Kompression der retinalen Zentralvene durch eine arteriosklerotisch veränderte Arterie an der Lamina cribrosa spielt in der Pathogenese der retinalen Zentralvenenthrombose eine Rolle. Funktionelle Genpolymorphismen von Zytokinen oder Chemokinen, welche einen nachgewiesenen Einfluss auf die Entstehung von Arteriosklerose bzw. Hämostase haben, sind somit potentielle Risikofaktoren für die Entstehung einer Zentralvenenthrombose. Das Ziel dieser Studie besteht darin, zu prüfen, ob Zytokin- bzw. Chemokingenpolymorphismen einen Risikofaktor für die Zentralvenenthrombose darstellen.Methoden: Es erfolgte eine statistische Auswertung von bereits vorliegenden Daten bezüglich der Genotypenverteilung von 10 Polymorphismen bei 315 Patienten mit retinaler Zentralvenenthrombose und 335 Kontrollgruppenteilnehmern. Mittels Polymerasekettenreaktion erfolgte die Bestimmung der Genotypen folgender Polymorphismen: Interleukin 1 Beta (IL-1ß) -511C>T, Interleukin 1 Rezeptor Antagonist (IL-1RN) 1018T>C, Interleukin 4 (IL-4) -584C>T, Interleukin 6 (IL-6) -174G>C, Interleukin 10 (IL-10) -592C>A, Interleukin 18 (IL-18) +183A>G, Tumornekrose Faktor Alpha (TNF-¿) -308G>A, Monozyten Chemoattractant Protein 1 (MCP-1/CCL2) -2518A>G, Interleukin 8 (IL-8) -251A>T und RANTES (CCL-5) -403G>A. Ergebnisse: Weder die Genotypenverteilung noch die Allelfrequenzen der untersuchten Polymorphismen zeigten einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (p>0,05). Hingegen war die Häufigkeit von arteriellem Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Nikotinabusus signifikant höher in der Gruppe mit Zentralvenenthrombosen als in der Kontrollgruppe (arterieller Hypertonus: 67,0% vs. 52,2%, p<0,001; Diabetes mellitus: 16,8% vs. 6,3%, p<0,001; Nikotinabusus: 32,1% vs. 23,6%, p=0,02). In einer logistischen Regressionsanalyse war der arterielle Hypertonus mit einer Odds Ratio von 1,75 (95% Konfidenzintervall [KI]: 1,26-2,44) für die retinale Zentralvenenthrombose assoziiert, während eine Odds Ratio von 2,52 (95% KI: 1,46¿4,35) bei Patienten mit Diabetes mellitus gefunden wurde. Nikotinabusus war mit einer Odds Ratio von 1,57 (95% KI: 1,09-2,25) für die retinale Zentralvenenthrombose vergesellschaftet. Diskussion: Unsere Daten deuten darauf hin, dass die untersuchten Genpolymorphismen keine bedeutende Rolle als Risikofaktoren für die retinale Zentralvenenthrombose spielen dürften. Um das Risiko zu senken, eine retinale Zentralvenenthrombose zu bekommen, steht es im Vordergrund, einen möglichst gut eingestellten Bluthochdruck und Diabetes mellitus anzustreben.

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