Gewählte Publikation:
Haas, E; Strohbichler, L.
SCHWANGERSCHAFTSSPEZIFISCHE ÄNGSTE UND DEREN EINFLUSS AUF DEN VERLAUF VON SCHWANGERSCHAFT, GEBURT UND POSTPARTUM
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 116
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Eine Schwangerschaft ist ein einschneidendes Erlebnis im Leben einer Frau, geprägt von körperlichen und psychischen Veränderungen. Kommt es im Rahmen der Schwangerschaft zu einer Inbalance der persönlichen Ressourcen und Herausforderungen, welche die Mutterrolle mit sich bringt, ist das Auftreten von Ängsten betreffend der Schwangerschaft, der Gesundheit des Kindes, der Geburt und der Rolle als Mutter wahrscheinlicher. Die Auswirkungen der Schwangerschaftsspezifischen Ängste auf Mutter und Kind, sowie die daraus folgenden speziellen Anforderungen an die Betreuung der Schwangeren sind Gegenstand des ersten Teils unserer Arbeit. Da die Zahl der Teenager-Schwangerschaften immer noch sehr hoch ist, konzentrieren wir uns im zweiten Teil der Arbeit auf die Besonderheiten schwangerer Jugendlicher. Im Rahmen einer Literatursuche in den Datenbanken PubMed und OVID fasst diese Arbeit die aktuelle Datenlage über Schwangerschaftsspezifische Ängste und deren Auswirkungen vergleichend zusammen. Im Anschluss daran kontaktierten wir Beratungsstellen in Österreich; ein Überblick über das verfügbare Angebot wird im Anhang aufgelistet. Zusätzlich stellen wir 2 Projekte vor, die sich mit den speziellen Bedürfnissen Jugendlicher beschäftigen. Allgemein ist zu sagen, dass Schwangerschaftsspezifische Ängste sich von den generellen Angststörungen unterscheiden und mit allgemeinen Angst- Fragebögen auch nicht zu erfassen sind. Die Datenlage speziell zu schwangeren Jugendlichen ist sehr limitiert. Bis dato findet sich in der Literatur keine direkte Gegenüberstellung der beiden Gruppen erwachsene -und jugendliche - Schwangere. Im Rahmen unserer Arbeit haben wir nun versucht, diese Unterschiede aufzuzeigen und auf die differenzierten Anforderungen in der Begleitung der Schwangeren einzugehen. Im Rahmen unserer Arbeit wurde klar, dass es keine strikte Trennung von Schwangerschaftsspezifischen Ängsten bei Jugendlichen und Erwachsenen gibt. Allerdings zeigte sich, dass Jugendliche häufiger als Erwachsene bedingt durch Sozio-ökonomische Benachteiligungen, fehlende soziale Unterstützung, sowie erlebter Gewalt in der Familie mit Schwangerschaftsspezifischen Ängsten konfrontiert sind. Die Begleitung von schwangeren Jugendlichen sollte Unterstützung bei der Transition vom Kind in die Mutterrolle, beim Erlernen von geeigneten Coping-Strategien zur Problembewältigung, in der allgemeinen psychischen Situation und bei finanziellen Angelegenheiten beeinhalten. Aufgrund der immer noch sehr hohen Raten an Teenager-Schwangerschaften sollte auch der Prävention ein besonders hoher Stellenwert zugesprochen werden. Aufgrund der sehr begrenzten Datenlage ist es sich auch notwendig noch weitere Untersuchungen zu dieser Thematik durchzuführen.