Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Bauer, E.
Adherence von Brustkrebspatientinnen unter Antihormoneller Therapie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2011. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Greimel Elfriede Renate
Luschin-Ebengreuth Gero
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung unter Frauen in Österreich. Antihormonelle Therapien können längere rezidivfreie Zeiten und ein höheres Gesamtüberleben bei Hormonrezeptor-positiven Patientinnen erbringen. Aktuelle Studien zeigten hohe Non-Adherence Raten unter Brustkrebspatientinnen. Niedrige Adherence Raten können in einer erhöhten Anzahl an Rezidiven und einer erhöhten Mortalität resultieren. Schlechte Kommunikation in Bezug auf Nebenwirkungen, eine schlechte Arzt-Patienten-Beziehung und eine niedrige Lebensqualität wurden mit niedrigen Adherence Raten in Zusammenhang gebracht. Zielsetzung: Bewusste und unbewusste Non-Adherence unter Hormonrezeptor-positiven Brustkrebspatientinnen wurde in Graz zuvor nicht erforscht. Diese Studie zielt darauf ab die bewussten und unbewussten Non-Adherence Raten und den Grad an Informiertheit zu ermitteln. Zusätzlich soll die Arzt-Patienten-Beziehung evaluiert werden. Material und Methoden: 44 Frauen, die routinemäßige Nachfolgeuntersuchungen der Brustambulanz der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Universität Graz besuchten wurden mit Hilfe eines semistrukturierten Interviews befragt. Zusätzlich erhielten die Teilnehmerinnen zwei standardisierte Fragebögen zu Erfassung der Lebensqualität und der subjektiven Kontrollüberzeugungen der Patientinnen. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 17. Resultate: Die unbewusste Non-Adherence lag bei 40 %. Drei Patientinnen gaben an bewusst nicht adherent zu sein. Häufige Nebenwirkungen wurden oft im ersten Aufklärungsgespräch nicht besprochen. Weiters divergierten die Ansichten von Ärzten / Ärztinnen und Patientinnen bezüglich belastender Nebenwirkungen. Trotzdem bewerteten die Patientinnen ihre Arzt-Patienten-Beziehung gut. Die Lebensqualität unter den Frauen war generell hoch. Frauen, die sich selbst als gut aufgeklärt einstuften hatten eine höhere Lebensqualität und ein stärkeres Gefühl der Kontrolle über ihre eigene Gesundheit im Vergleich mit den Frauen, die sich selbst als schlecht bis mittelmäßig gut informiert einstuften. Konklusion: Die Kommunikation der möglichen Nebenwirkungen sollte verbessert werden, im Lichte dessen, dass ein höherer Grad an Informiertheit mit einer höheren Lebensqualität in Verbindung zu stehen scheint.

© Med Uni Graz Impressum