Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Rampitsch, D.
Todeszeitbestimmung im frühpostmortalen Stadium
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Leinzinger Eduard
Altmetrics:

Abstract:
Die Eingrenzung des Todeszeitpunktes zur Aufklärung unklarer Todesfälle stellt schon seit langer Zeit eine Herausforderung für die Gerichtsmedizin dar. Um postmortal die Liegezeit eines Leichnams eingrenzen zu können, kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Im frühen postmortalen Stadium dienen dazu vor allem die Beurteilung der frühen Leichenerscheinungen Totenstarre und Totenflecke sowie die Temperaturmethode nach Henßge. Auch Untersuchungen von Pupillenreaktion, Schweißdrüsen, Nerventätigkeit sowie immunhistochemische Verfahren u.v.m. können zur Todeszeitbestimmung verwendet werden. Neben diesen weit verbreiteten Methoden kann der Todeszeitpunkt auch mittels mechanischer oder elektrischer Reizung der Muskulatur annähernd bestimmt werden. Erste Untersuchungen zur elektrischen Erregbarkeit der Muskulatur nach Todeseintritt fanden bereits im frühen 20. Jahrhundert statt. In den 60er Jahren wurden am Institut für Rechtsmedizin in Berlin die ersten Reizstromgeräte entwickelt, um sich dieses Phänomen zur Todeszeitbestimmung zunutze zu machen. Durch Beurteilen der Ausbreitung der Kontraktion nach elektrischer Reizung unter standardisierten Bedingungen kann anhand eines Auswerteschemas der Todeszeitpunkt schnell und einfach eingegrenzt werden, was besonders beim Einsatz direkt am Leichenfundort von praktischer Bedeutung ist. Forschung diesbezüglich wurde auch am Institut für Rechtsmedizin der Universität Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Krause betrieben. In Magdeburg wurde auch das Reizgerät MD 95 entwickelt, das derzeit zur letzten Generation dieser Art von Geräten zählt. In dieser Diplomarbeit wurden mit Hilfe des MD 95 Untersuchungen an 14 Leichen durchgeführt. Der Todeszeitpunkt war in allen Fällen bekannt. Durch Vergleichen der persönlich erhobenen Messdaten mit dem tatsächlichen Todeszeitpunkt konnte geprüft werden, inwieweit diese Methode tatsächliche Aussagekraft besitzt.

© Med Uni GrazImprint