Gewählte Publikation:
Zwitter, K.
Der Dammriss im Wandel der Zeit-Diagnostik und Therapie von Dammrissen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 97
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Frudinger Andrea
- Altmetrics:
- Abstract:
- Präambel:Ziel dieser Arbeit ist es, anhand anatomischen und physiologischen Aufgaben des Dammes, die Entstehung, Risikofaktoren, Möglichkeiten der Prävention, die Diagnostik und Therapie von Dammrissen, sowie deren Folgen näher zu erörtern.
Weiters soll auch die Entwicklung sowohl im Verständnis der Diagnostik, als auch der Therapie von Dammrissen und deren Komplikationen von 1800 bis heute behandelt werden.
Material und Methodik:Diese Arbeit wurde mittels einer ausführlichen Literaturrecherche in der Meta-Datenbank pubmed und der Cochrane Library erstellt. Zusätzlich wurden Fachbücher und Fachzeitschriften wie auch Goggle Scholar zur Literatursammlung herangezogen. Gesucht wurde nach publizierten Meta-Analysen, Reviews und randomisiert kontrollierten Studien.
Ergebnisse:Mit 0,4 bis 6% ist der Anteil der Frauen, welche durch eine Geburt einen höhergradigen Dammriss erleiden, erschreckend hoch. Die häufigsten Ursachen für die Entstehung eines Dammrisses während der Geburt stellen die Episiotomie und die geburtshilflichen Operationen, wie die Forceps- und Vakuumentbindung, dar.
Wesentlich in der Behandlung von geburtstraumatischen Verletzungen des Beckenbodens waren die Einführung der analen Endosonographie, ein kosten- und zeitgünstiges Diagnostikverfahren, und die Durchführung von evidenzbasierten Studien, welche die Vor- und Nachteile der jeweiligen operativen Therapien aufdeckten und so zu einer stetigen Verbesserung geführt haben. Auch die Einführung von Beckenbodenzentren und Spezialsprechstunden für betroffene Frauen haben dazu beigetragen, dass den Frauen auf bestmöglichem Weg geholfen werden kann.
Synopsis:Obwohl sich Prävention, Diagnostik und Therapie von Dammrissen von 1800 bis heute immens verbessert haben, ist man noch lange nicht am Ziel angekommen. Keine der Präventionsmaßnahmen führt zu einem zufriedenstellenden Ergebnis und auch die Erfolge der Therapien von Dammrissen und deren Folgen, wie der analen Inkontinenz, sind bescheiden. Neuere Verfahren, wie die Injektion von autologen Myoblasten, lassen jedoch hoffen, dass bald keine Frau mehr mit den Folgen eines Dammrisses leben muss.