Gewählte Publikation:
Schlatzer, C.
Semantische Defizite in der Generierung von Desorganisation und Wahrnehmungsstörungen bei Schizophrenie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fabisch Johann
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Fitz Werner
- Altmetrics:
- Abstract:
- Dysfunktionen des semantischen Gedächtnisses wurden in der Vergangenheit oft mit sprachlicher Desorganisation und formalen Denkstörungen bei Patienten mit Schizophrenie in Verbindung gebracht. Eine Vielzahl an Semantic Priming Studien, entweder mit behavioralen Reaktionszeitmessungen oder ereignis-korrelierten Potenzialen, sowie Tests der Wortflüssigkeit, bestätigen diesen Zusammenhang.
Bei genauerer Betrachtung ergibt sich allerdings ein sehr uneinheitliches Bild: Weder bleibt der oben genannte Zusammenhang unwidersprochen, noch gibt es einen Konsens über zugrundeliegende pathogenetische Mechanismen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie wird gar behauptet, dass Halluzinationen - und nicht formale Denkstörungen - einen Zusammenhang mit semantischen Defiziten bei Patienten mit Schizophrenie aufweisen.
Ziel der vorliegenden, ausgedehnten Literaturrecherche ist es zuerst, einen Überblick über die auf diesem Gebiet vorhandene Literatur zu geben. Methodologische Aspekte der verschiedenen Studiendesigns und deren Rolle bei der Entstehung der inhomogenen Ergebnisse sollen beleuchtet, manche Interpretationen kritisch hinterfragt werden. Die Einbettung der Ergebnisse in vorhandene theoretische pathogenetische Modelle wird überprüft. Nicht zuletzt soll die Arbeit konstruktive Vorschläge für zukünftige Studien bieten.