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Reitinger, S.
Perkutane dorsale Stabilisierung von traumatischen Wirbelkörperfrakturen ¿ Vor- und Nachteile der minimal invasiven (MAST¿) Verfahren
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 83
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Gumpert Rainer
- Altmetrics:
- Abstract:
- In den letzten Jahren hat sich in beinahe allen Bereichen der Chirurgie ein Trend zu minimal invasiven Verfahren abgezeichnet.
In der Wirbelsäulenchirurgie gibt es einige Operationstechniken, die über einen minimal invasiven Zugang durchgeführt werden.
Seit einiger Zeit gibt es auch Techniken zur Wirbelkörperfrakturversorgung über minimal invasive dorsale Stabilisierung mittels Pedikelschrauben- und Stabsystemen. Diese entwickelten sich aus der Wiltse-Technik, die eine stumpfe Präparation zwischen den paravertebralen Muskeln in die Tiefe vorsieht.
Die minimal-invasive perkutane Stabilisierung erfolgt via vier Arbeitskanäle über den zu verschraubenden Pedikeln und je nach Implantat zwei weitere Stichinzisionen für den Längsstab. Das Stab-Schrauben-System soll den betroffenen Wirbelkörper überbrücken und stabilisieren, bis eine knöcherne Konsolidierung der Fraktur erreicht ist.
Methoden: Das Ziel dieser Arbeit ist, die Unterschiede der perkutanen zur offenen dorsalen Stabilisierung hervorzuheben. Dazu wurden medizinische Datenbanken wie Pubmed, Embase, Medline oder Ovid verwendet und die geeigneten Artikel anhand der Abstracts ausgewählt.
Ergebnisse: Es zeigen sich statistisch signifikante Vorteile des perkutanen Verfahrens im Hinblick auf Blutverlust, OP-Zeit, postoperativen Schmerz und Muskelschonung. Im langfristigen Outcome zeigten sich keine klinischen oder radiologischen Unterschiede zum offenen Verfahren.
Diskussion: Das neue Verfahren zeigt einige Vorteile in der postoperativen Phase. Dazu gehören der geringere intra- und postoperative Blutverlust, Reduktion des postoperativen Schmerzes sowie die frühere Mobilisation. Es zeichnet sich auch eine bessere Funktion der Rückenmuskulatur ab. Diese ist vor allem im Bezug auf die Prävention von chronischem Rückenschmerz von Bedeutung. Randomisierte Studien mit Langzeitergebnissen sind aber notwendig um die beiden Verfahren besser vergleichen zu können. Mit Fortschreiten des Lernprozesses wird die Technik noch ausgereifter werden, weitere Studien zu Langzeitergebnissen werden neue Erkenntnisse bringen.