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Ehritz, M.
Evaluierung von Risikofaktoren und Prädiktoren für das Auftreten einer Chorioamnionitis bei drohender Frühgeburt (24-34 SSW)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 87 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Haas Josef
Holzapfel-Bauer Margit
Kampelmühler Eva
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Ziel dieser Arbeit war es Risikofaktoren für das Auftreten einer Chorioamnionitis in Verbindung mit Frühgeburtsbestrebungen im Rahmen von vorzeitiger Wehentätigkeit und frühem vorzeitigem Blasensprung zu erfassen. Zusätzlich wurde das neonatale Outcome bezüglich Hirnläsionen (PVL, IVH), pulmonaler Komplikationen (IRDS, Pneumonie) und Sepsis bei Vorliegen einer histologischer Chorioamnionitis und bei Kontrollen ohne Entzündung untersucht. Methoden Im Zeitraum von 2002 bis 2008 wurde eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie an der Univ.Frauenklinik Graz durchgeführt. Eingeschlossen wurden Geburten nach vorzeitiger Wehentätigkeit oder vorzeitigem Blasensprung, mit einer Gestationszeit von 24 -34 Schwangerschaftswochen und mit vorliegender Plazentahistologie. Fälle mit der Diagnose Chorioamnionitis wurden zusätzlich unterteilt in Vollbild und Teilbild je nach Ausprägung der Entzündung. Es wurden maternale, schwangerschaftsassoziierte und fetale Parameter zwischen den Gruppen verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe von SPSS 17. Abhängig von der Fragestellung wurden verschiedene statistische Tests (Chi-Quadrat-Test, t-Test, Mann-Whitney-Test, Wilcoxon-Test) durchgeführt. Ergebnisse Es fanden sich 121 Frühgeburten deren Plazenten eine Chorioamnionitis aufwiesen und 99 ohne Entzündung. Von den maternalen Faktoren waren der Body Mass Index (p=0,02) sowie die Gravidität (p= 0,01) und Parität (p= 0,02) mit einer histologischen Chorioamnionitis assoziiert. Das mütterliche Alter (p= 0,54) und Nikotinabusus (p= 0,32) zeigten kein signifikantes Resultat. Von den mütterlichen Entzündungsparameter zeigten dieLeukozyten ante-partum (p= 0,596) und intra-partum (p= 0,054) im Gegensatz zum CRP ante-partum (p=0,00) und intra-partum (p= 0,00) keine Signifikanz. Das Gestationsalter zum Zeitpunkt des vorzeitigen Blasensprunges (p= 0,00), das Gestationsalter zum Zeitpunkt der Geburt (p=0,00) und das Geburtsgewicht (p= 0,001) standen in enger Verbindung mit einer histologisch gesicherten Chorioamnionitis. Es gab keinen Zusammenhang bezüglich der Latenzzeit vom Zeitpunkt des vorzeitigen Blasensprunges (p= 0,12) oder der vorzeitigen Wehentätigkeit (p=0,98) bis zur Geburt und der Chorioamnionitis. Auf das Erregerspektrum konnte in Bezug auf die Häufigkeit kein relevantes Ergebnis gezeigt werden. Eine Funisitis (p= 0,00) fand sich signifikant häufiger beim Vollbild der Chorioamnionitis als beim Teilbild. Bezüglich des neonatalen Geschlechtes (p= 0,77), Apgar 5 (p=0,098) und arterieller Blutgase wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt. Zerebrale Schädigungen wie PVL/IVH (p= 0,96) und das IRDS (p= 0,20) als mögliche neonatale Folgen einer Chorioamnionitis zeigten keine Signifikanz. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass eine histologische Chorioamnionitis mit der Entstehung der postpartalen kindlichen Sepsis korreliert (p= 0,00). Konklusion Von den mütterlichen Faktoren scheinen ein niedriger BMI, Multigravidität und Multiparität die Entstehung einer Chorioamnionitis zu begünstigen. Von den untersuchten laborchemischen Entzündungsparametern zeigte das CRP eine signifikante Korrelation mit dem Vorliegen einer histologisch verifizierten Chorioamnionitis. Von den kindlichen Komplikationen traten die Zerebralläsionen (PVL/IVH) und das IRDS im Gegensatz zur Sepsis nicht häufiger bei Vorliegen einer Chorioamnionitis auf.

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