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Fazekas, C.
Mögliche saisonale Unterschiede in der endothelialen Funktion bei Patienten mit primärem und sekundärem Raynaudphänomen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 53
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Brodmann Marianne
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Hafner Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Gibt es saisonale Schwankungen der Endothelfunktion bei Patienten mit Raynaud-Phänomen?
Einleitung
Das Raynaud-Phänomen (RP) ist eine häufige Erkrankung mit geographisch und saisonal schwankender Prävalenz, gekennzeichnet durch Abblassung der Akren, und nachfolgender rötlicher und livider Verfärbung. Im Gegensatz zum primären RP tritt das sekundäre RP im Rahmen einer ursächlichen Grunderkrankung, vor allem Kollagenose auf. Das RP kann den übrigen Symptomen einer Kollagenose um Jahre vorausgehen. Eine endotheliale Dysfunktion tritt bereits früh in der Pathogenese der Kollagenosen auf. Unklar ist, ob diese, ähnlich dem RP, saisonalen Schwankungen unterliegt.
Die Fluss-mediierte Dilatation ist eine validierte, nichtinvasive Methode zur Bestimmung der endothelialen Funktion. Bei Sklerodermie-Patienten konnte bereits eine reduzierte FMD gegenüber gesunden Probanden nachgewiesen werden.
Methoden
Bei 52 Patienten mit RP (25 primär, 27 sekundär) und 20 gesunden Probanden wurde jeweils in der kalten (Oktober bis März) und warmen (April bis September) Jahreszeit die Endothelfunktion mittels flussmediierter Dilatation (FMD) der A. brachialis (Methode nach Celermajer) bestimmt.
Ergebnisse
Der Mittelwert der 2 FMD-Messungen betrug in der Gruppe mit sekundärem RP 3,9+/-3%, bei primärem RP 4,6+/-4,6% und in der Kontrollgruppe 5,5+/-2,4% (n.s.). In allen drei Gruppen konnten wir einen Trend zu niedrigeren FMD-Werten im Winter als im Sommer objektivieren: Sek. RP Sommer 4,4+/-3,2% vs. Winter 3,4+/-4,4%; prim. RP Sommer 5,2+/-4,2% vs. Winter 4,0+/-6,5%; Kontrolle Sommer 6,5+/-3,7% vs. Winter 4,5+/6,5. Dieser Unterschied war in den einzelnen Gruppen statistisch nicht signifikant, im Gesamtkollektiv aller 3 Gruppen zusammen konnte jedoch eine signifikant niedrigere FMD im Winter (3,9+/-4,9%) gegenüber Sommer (5,3+/-3,8%) erhoben werden (p=0,029).
Schlussfolgerungen
Es besteht eine gestörte Endothelfunktion bei Patienten mit sekundärem Raynaud-Phänomen im Rahmen einer Kollagenose. Weiters konnten wir nachweisen, dass jahreszeitliche Temperaturschwankungen die FMD-Ergebnisse bei Patienten mit RP, unabhängig von der Art des RP, als auch bei gesunden Probanden, beeinflussen. Das veranlasst zu der Überlegung diese saisonalen Schwankungen der FMD in zukünftigen Studien mehr zu berücksichtigen.