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Gewählte Publikation:

Schoenleitner, S.
Der prognostische Stellenwert eines hohen Ruhepulses bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 40 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Fruhwald Friedrich
Haas Josef
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Herzinsuffizienz ist trotz Verbesserung der Therapie nach wie vor mit einer schlechten Prognose vergesellschaftet. Um die Situation zu verbessern wurde im Jahr 2006 durch die Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz (AG-HI) der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) das Herzinsuffizienzregister eingerichtet. Ziel des Registers ist die Dokumentation des Ist-Zustandes um die Versorgungslage herzinsuffizienter Patienten und die Umsetzung entsprechender Leitlinien in Österreich zu verbessern. Aus rezenten Daten ist bekannt, dass ein hoher Ruhepuls bei chronischer ischämisch bedingter Herzinsuffizienz ein Marker für eine schlechte Prognose ist. Ziel der vorliegenden Arbeit war es den Stellenwert des Ruhepulses bei Erstvorstellung zu erheben und diesen auf seine prognostische Wertigkeit in einem realen (also studienunabhängigen) Umfeld zu untersuchen. Methoden: Es wurden die lokalen Daten des Herzinsuffizienzregisters der AG-HI für die Univ.- Klinik Graz vervollständigt (v.a. im Hinblick auf das Follow-up). Anschließend wurde mit diesen Daten die Häufigkeit eines Ruhepulses >70/min analysiert. Zudem wurde besonderes Augenmerk auf die Betablockertherapie gelegt. In einem dritten Schritt soll der prognostische Stellenwert eines hohen Ruhepulses bei Erstvorstellung bewertet werden. Resultate: Von den 172 vollständigen Daten haben 108 Patienten (58%) einen Ruhepuls von 70 Schlägen oder mehr und 64 Patienten(35%) einen Ruhepuls von <70/min. Innerhalb des Follow-up Zeitraumes von 12 +/- 3 Monaten sind 10 Patienten verstorben, der Großteil an einem Sudden Cardiac Death (60%).Bei der Erstuntersuchung erhielten 154 Patienten eine Betablockertherapie, beim Follow-up 143 Patienten. Die Gruppe mit einem niedrigen Ruhepuls wurden öfter mit Betablocker (95%) therapiert als jene mit einem höheren Ruhepuls (86%). Im Laufe des Follow-up zeigte sich, dass sich bei der Mehrzahl der Patienten (47%) ein Ruhepuls von über 70 Schlägen/min nicht änderte. Bei 15% der Patienten sank der Puls auf unter 70/min ab. Von den 10 verstorbenen Patienten hatten 8 einen Ruhepuls von über 70 Schlägen/min. Diskussion: Ein erhöhter Ruhepuls tritt mit chronischer Herzinsuffizienz häufig auf. Bei Patienten mit höherem Ruhepuls liegt einerseits öfter ein schlechterer Allgemeinzustand vor, andererseits weisen sie höhere NYHA-Stadien und schlechtere EF-Werte auf. Es kommt auch zu mehr Krankenhausaufenthalten und Todesfällen.

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