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Gewählte Publikation:

Spick, C.
Negativer Vorhersagewert der MR-Mammographie (MRM) bei Läsionen mit der MRM BI-RADS Klassifikation 1-3.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 48 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Schoellnast Helmut
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Abstract:
Ziel. Die kontrastmittelverstärkte Magnetresonanz Mammographie (MRM) wurde in den 80er Jahren in die klinische Routine eingeführt und hat seither einen wichtigen Stellenwert bei der radiologischen Abklärung von Brusterkrankungen erhalten. Sie ist die sensitivste Ergänzung zur Röntgen-Mammographie und wird unter anderem als Problemlösungsmethode bei inkonklusiven Vorbefunden verwendet. 2003 wurde die erste Version des Breast Imaging Reporting and Data System (BI-RADS®) für MRM von dem American College of Radiology (ACR) veröffentlicht. Mit dem Ziel, die Interpretationskriterien der Brustläsionen zu standardisieren, sollte sowohl die Kommunikation zwischen Radiologen als auch der interdisziplinäre Therapie- und Kontrollverlauf der Patienten erleichtert werden. Außerdem wurde durch das Lexikon mit Beschreibung über Morphologie und funktionellen Parameter die Spezifität der MRM wesentlich erhöht. Bis heute gibt es nur wenige und vor allem limitierte Studien, welche die Malignitätsrate bei benignen (MRM BI-RADS 2), sowie wahrscheinlich benignen (MRM BI-RADS 3) Brustläsionen evaluieren. Ziel ist die Bestimmung des negativen Vorhersagewertes der MRM in Bezug auf Läsionen, die mit der MRM als BI-RADS 1-3 Läsionen klassifiziert wurden. Die Bedeutung ergibt sich aus der Evaluierung der Vergleichbarkeit des etablierten mammographischen BIRADS Systems mit dem MRM-BIRADS System. Zielgröße ist die Häufigkeit von malignen Läsionen nach benignem MRM Erstbefund innerhalb eines Zeitintervalls von mindestens 2 Jahren. Material und Methoden. In dieser Studie wurden 1237 Befunde von Patientinnen, bei denen im Zeitraum 2000 bis 2007 eine MRM durchgeführt wurde, retrospektiv ausgewertet. Evaluiert wurde die Entwicklung aus dem Erstbefund in der MRM aufgrund der Krankengeschichte unter Einbeziehung von MRM Verlaufskontrollen, histologischen Befunden nach Stanzbiopsien und/oder Operationen sowie klinischem Verlauf. Die dementsprechende Datenerhebung erfolgte aus OP-Berichten, Arztbriefen und pathologischen Befunden. Die Patientinnen wurden über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren verfolgt. (Intervall 2-9 Jahre). Resultate. 740 Patientinnen konnten in die Studie eingeschlossen werden. 248 Patientinnen mit adäquaten Daten und Beobachtungsintervall wurden evaluiert. Histopathologisch wurden 149 Läsionen als benigne und 15 Läsionen als maligne klassifiziert. Die verbleibenden 84 Patientinnen ohne histopathologischem Befund, wiesen keine signifikanten Veränderungen während der Beobachtungszeit auf und wurden daher als benigne klassifiziert. Der negative Vorhersagewert der MRM bei Brustläsionen klassifiziert mit BI-RADS 1-3, betrug 93.9%. Eine weitere Analyse beschreibt, dass keine Patientin (0.0%) mit MRM BI-RADS 1, 4 Patienteninnen (1.6 %) mit MRM BI-RADS 2 und 11 Patientinnen (4.4 %) mit MRM BI-RADS 3 eine maligne Läsion innerhalb des beobachteten Zeitintervalls (2-9 Jahre) entwickelten. Konklusion. Die MRM besitzt einen hohen negativen Vorhersagewert. Brustläsionen die als wahrscheinlich benigne klassifiziert wurden (MRM BI-RADS 3) entwickelten häufiger Malignität als Brustläsion klassifiziert mit BI-RADS 1 und BI-RADS 2. Eine weitere Entwicklung der BI-RADS 3 Klassifikation wird erwartet.

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