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Neuhold, B.
Prävalenz und Maßnahmen bei Urininkontinenz und Mangelernährung in 13 österreichischen Krankenhäusern und Pflegeheimen - ein Längsschnittvergleich der Pflegequalitätserhebung 2009/2010
[ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 97
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel der Studie: Ziel war es die Häufigkeit und Maßnahmen der Pflegephänomene Urininkontinenz und Mangelernährung in den Jahren 2009 und 2010 in österreichischen Krankenhäusern und Pflegeheimen zu untersuchen und Unterschiede zwischen den beiden Erhebungen herauszufiltern.
Problemstellung: Urininkontinenz und Mangelernährung stellen zwei Pflegephänomene dar, die in der pflegerischen Praxis häufig auftreten, kostenintensiv und für PatientInnen und Pflegende belastend sind. International wurden bereits viele Studien durchgeführt, um die Häufigkeit dieser Pflegeprobleme zu untersuchen. Das Ausmaß und die Entwicklung des Auftretens von Urininkontinenz und Mangelernährung in österreichischen Krankenhäusern und Pflegeheimen sind jedoch kaum bekannt.
Methodik: In dieser Arbeit wird ein Längsschnittvergleich von Daten aus zwei Erhebungen einer multizentrischen Querschnittsstudie durchgeführt. Verglichen werden die Daten von Einrichtungen, die in beiden Jahren teilgenommen haben. Die Erhebungen wurden jeweils mit dem gleichen standardisierten Fragebogen durchgeführt, so dass ein Vergleich der Ergebnisse möglich war.
Ergebnisse: In Pflegeheimen konnte eine signifikante Abnahme der Prävalenz von Urininkontinenz festgestellt werden. Bezüglich der Häufigkeit von mangelernährten PflegeheimbewohnerInnen ließ sich hingegen ein Anstieg von 3,5% verzeichnen. Eine stabile Prävalenz von Urininkontinenz und Mangelernährung war in Krankenhäusern zu erkennen. Kontinenzfördernde Maßnahmen, wie beispielsweise ¿Anpassung der Kleidung¿, wurden in beiden Einrichtungsarten verstärkt eingesetzt, wobei in Pflegeheimen um 17,8% mehr Interventionen angewandt wurden als in Krankenhäusern. Inkontinenzhilfsmittel wurden in Pflegeheimen um 70,1% mehr und in Krankenhäuser um 0,9% weniger verwendet. Betreffend der Versorgung von mangelernährten Personen wurden in beiden Einrichtungen um rund ein Viertel mehr Maßnahmen, wie unter anderem das Einschalten von DiätassistentInnen, eingeleitet. Zudem nahmen in beiden Einrichtungen Präventionsmaßnahmen zu, wie beispielsweise das Erfassen des Gewichtsverlaufs.
Schlussfolgerung: Durch die Analyse der Daten wird deutlich, dass eine Reduktion
der Pflegeprobleme möglich ist. Um Entwicklungstendenzen ermitteln und Maßnahmen evaluieren zu können, sind weitere Teilnahmen an der Pflegequalitätserhebung erforderlich.