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Gewählte Publikation:

Pernull, K.
Qualitätsmanagement: Evaluierung der postoperativen Schmerztherapie in der Kinderchirurgie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 110 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Messerer Brigitte
Weinberg Annelie-Martina
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Nach wie vor werden Schmerzen in der Pädiatrie bzw. Kinderchirurgie, insbesondere nach Unfällen oder Operationen, nicht in den Fokus der Behandlung gestellt, stellen aber für den Patienten eines der Kriterien dar, wie er sich behandelt fühlt. Die Schmerzfreiheit ist eine Grundforderung in der Medizin. Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war, an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie postoperativen Schmerz im Rahmen des stationären Aufenthaltes zu erfassen und zu evaluieren, um die standardisierte Schmerztherapie an der Klinik zu überprüfen. Material und Methode: Da eine einheitliche Dokumentation notwendig ist, um qualitativ hochwertige Daten für die Qualitätsmessung zu erhalten, wurde ein Fragebogen zur Erhebung der maßgebenden Parameter entworfen, wobei die Schmerzintensität mittels der Faces Pain ScaleRevised (FPS-R) von Hicks et al. [1,2] erhoben wurde. Zudem wurde das Auftreten häufiger Analgetikanebenwirkungen quantifiziert und die Zufriedenheit der Patienten sowie Forderungen nach mehr Schmerzmittel oder schnellerer Verabreichung ermittelt. Ergebnisse: Die Überprüfung des derzeit angewendeten Schmerzregimes durch Auswertung von 159 anonymisierten Patientenfragebögen und anonymisierte Fieberkurven ergab, dass trotz guter Aufklärung der Patienten über Möglichkeiten der Schmerztherapie sowie regelmäßiger Schmerzmessung und Dokumentation bei zwei Drittel der befragten Patienten die Schmerztherapie zeitweise unzureichend war. 37% gaben an, in ihrer Stimmung beeinträchtigt zu sein, ebenso litten 37% an Schmerzen beim Husten oder tiefen Luftholen. 18% gaben an, wegen Schmerzen in der Nacht aufgewacht zu sein, 28% hatten Schmerzen bei der Ausübung ihrer Lieblingsbeschäftigung (z.B. Fernsehen oder Spielen). Schlussfolgerung: Da der Fragebogen noch nicht entsprechend validiert ist und bisher nur wenige konkrete Vergleichswerte vorliegen, war im Rahmen dieser Arbeit zwar eine erste Analyse möglich, die Beurteilung der Qualität der postoperativen Schmerztherapie bleibt aber weiteren Untersuchungen vorbehalten.

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