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Gewählte Publikation:

Felber, A.
Vergleich von IFN-gamma-release answer tests (IGRA) bei Patienten mit geplanter immunsuppressiver Therapie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 70 [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Ficjan Anja
Betreuer*innen:
Demel Ulrike
Graninger Winfried
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung: Die Tuberkulose stellt trotz effektiver Therapieoptionen mit bis zu drei Millionen Todesopfern jährlich nach wie vor eine der bedeutendsten Krankheiten dar. Einer der Gründe hierfür ist die oftmals schwierige Diagnosestellung. Mit der Entwicklung der Interferon-gamma-Tests wurde ein Fortschritt in der Diagnostik der latenten Tuberkuloseinfektion erzielt, wobei den beiden Bestimmungsmethoden möglicherweise eine verschiedene Wertigkeit zuzuordnen ist. Ziel unserer Studie war es, die beiden IFN-gamma-Tests miteinander zu vergleichen und die Übereinstimmung der Testergebnisse zu prüfen. Außerdem haben wir untersucht, in wie weit die Testergebnisse mit dem klinischen Befund und dem Risikoprofil der Probanden für eine Tuberkuloseinfektion korrelieren. Beim Methodenvergleich Quantiferon- vs. T-Spot.TB-Test zeigte sich mit 87,5% eine gute Übereinstimmungsrate. Eine Diskrepanz zwischen beiden Tests fand sich in 12,5% der Fälle. Der Quantiferon-Test wies häufiger als der T-Spot.TB-Test (4,65% gegenüber 0%) unschlüssige Ergebnisse auf. Die numerische Auswertung der Quantiferon-Test Ergebnisse bei in beiden Systemen konkordanten Proben ergab in 71% gamma-Interferon - Werte von mehr als 1 IE/ml, während bei widersprüchlichen Testergebnissen die Interferon-Konzentration stets geringer als 1 IE/ml war. Da es keinen Goldstandard zur Diagnose einer latenten Infektion mit M. tuberculosis gibt, ist es schwierig, exakte Aussagen über die Sensitivität und Spezifität der Tests zu treffen, auch wenn die Befunde und die Risikofaktoren der getesteten Personen in die Interpretation der Testergebnisse miteinbezogen werden. Die gute Übereinstimmung der Testergebnisse beider Verfahren lässt aber eine hohe Zuverlässigkeit der INF-gamma-Tests vermuten. Niedrig positive Quantiferon-Testergebnisse sollten allerdings vorsichtig interpretiert werden, ihre Spezifität scheint mit jener klar positiver Ergebnisse nicht mithalten zu können.

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