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Gewählte Publikation:

Greiner, A.
Die Profilanalyse als mögliche Grundlage in der kieferorthopädischen Diagnostik.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 45 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Santigli Elisabeth
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Um die anterior-posteriore Position der oberen Schneidezähne im Raum zu bestimmen verwendet Andrews die klinische Schätzung einer vertikalen Linie im Profil ausgehend von der Mitte der Stirn. Es wird angenommen, dass der zweite Punkt dieser Vertikalen von allen UntersucherInnen im Sinne einer allgemein gültigen Orientierung im Raum einheitlich bestimmbar ist. Zielsetzung: In dieser Arbeit wird die Reproduzierbarkeit dieser Methode und damit die Verlässlichkeit einer externen Profilbewertung als mögliche Referenz für die kieferorthopädische Diagnostik geprüft. Material und Methode: Die diagnostische Kenngröße Abstand Schneidezahnkante Vertikale nach Andrews in Millimeter wurde in drei Gruppen von und mit insgesamt 60 StudienteilnehmerInnen getestet. Es handelte sich dabei teils um Studierende der Zahnmedizin (Gruppe 3) und teils um TeilnehmerInnen an einer postgradualen kieferorthopädischen Weiterbildung (Gruppen 1 und 2). Alle StudienteilnehmerInnen gaben ihre Schätzung in einer direkten Beobchtung ab. Gruppe 3 bewertete darüber hinaus auch Profilfotos und wiederholte alle Untersuchungsreihen innerhalb einer Woche. Mittels Intraclass Correlation Coefficient (ICC) wurde die interexaminer und intraexaminer Reliabiliät errechnet. Die Datenbearbeitung erfolgte in SPSS Version 17. Ergebnisse: Gruppe 1 und 2 zeigten eine erkennbare Übereinstimmung zwischen den UntersucherInnen (ICC .51 und .45). Bei Gruppe 3 konnte in der Versuchsanordnung mit wiederholter klinischer Untersuchung eine deutliche Verbesserung von schwacher auf erkennbare Übereinstimmung innerhalb einer Woche beobachtet werden (T0: ICC .21, T1: ICC .46). Die Beurteilung der Profilbilder erwies sich als besser reproduzierbar als die direkte klinische Untersuchung. Diskussion und Konklusion: In der kiefer-orthopädischen Diagnostik ist die Berücksichtigung der Ästhetik eine wichtige Grundlage. Die Methode von Andrews geht davon aus, dass ein harmonisches Profil unabhängig von UntersucherIn ermittelt werden kann. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass, wenngleich keine perfekte, so jedoch eine erkennbare Übereinstimmung in der Beurteilung der Frontzahnposition zu einer Senkrechten ausgehend von der Stirn vorliegt. Die Beurteilung von Profilbildern zeigt eine größere Übereinstimmung innerhalb und zwischen UntersucherInnen als die klinische Einschätzung. Es ist davon auszugehen, dass die Bestimmung der Vertikalen im Raum durch Schulung und Übung erlernbar ist, diese Annahme ist durch weiterführende Untersuchungen zu prüfen.

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