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Gewählte Publikation:

Struckl, D.
Interhospitaltransfer - Das Stufenplanmodell Graz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kainz Johann
Prause Gerhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Im Rahmen von Sekundärtransporten stellt der Transport kritisch kranker Patienten besondere Anforderungen an die technische Ausrüstung und das Begleitpersonal. Im Gegensatz zum primären Notarztrettungsdienst und zeitkritischen Transferierungen von Patienten zur Definitivversorgung, sind diese Transporte planbar. Auf Grund zahlreicher (negativer) Einflussfaktoren, die sich im Umfeld des Intensivtransportes für den Patienten ergeben können, ist die Ergebnisqualität dieser speziellen Art der Patientenbetreuung von einer genauen Ablaufstruktur abhängig. Auf Grund mangelhafter gesetzlicher Grundlagen gibt es bis dato keine einheitlichen Regelungen darüber, in welcher Form und unter welchen Vorraussetzungen Intensivtransporte durchzuführen sind. Die vorliegende Diplomarbeit stellt die einzelnen Segmente des Interhospitaltransfers dar, beschreibt verschiedene Einflussfaktoren und beleuchtet das in Graz implementierte Stufenplanmodell für Intensivtransporte. Methodik: Für den allgemeinen Teil der Diplomarbeit (Beschreibung der einzelnen Facetten des Intensivtransportes) und die gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde eine Recherche der aktuellen einschlägigen Fachliteratur durchgeführt. Die Evaluation des Grazer Stufenplanmodells erfolgte im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse aus den Dokumentationsprotokollen der durchgeführten Intensivtransporte der Kalenderjahre 2005/2006. Evaluiert wurde die Anzahl der Transporte in Bezug auf die 3 Stufen des Grazer Modells und die Korrelation der gewählten Transportstufen mit den während des Transportes durchgeführten Maßnahmen um zu untersuchen, ob das Stufenplanmodell effektiv ist. Ergebnisse: Von 1087 Transporten entfielen 36% auf Stufe 1, 58% auf Stufe 2 und 6% auf Stufe 3. Bei 68% aller Transporte handelte es sich um Zentrifugalverlegungen wobei diese zum Großteil (78,8%) als Transfer der Kategorie 1 durchgeführt wurden. Die Analyse der Einzelmaßnahmen am Transport ergab, dass 18% der Patienten kontrolliert beatmet war und 8% der Patienten eine Atemunterstützung mittels CPAP-Therapie erhielten. Die Transportstufe und die jeweils durchgeführten Maßnahmen zeigten mit Ausnahme der Reanimation und der Thoraxsaugdrainage einen hochsignifikanten Zusammenhang (P < 0,0001). Ebenso zeigten die Transportdauer und die Anzahl der Gesamtmaßnahmen einen signifikanten Zusammenhang (P = 0,0042). Conclusio: Trotz des erhöhten organisatorischen Aufwandes ist die Implementierung eines stufenorientierten Patiententransportmodells unter dem Gesichtspunkt materielle und personelle Ressourcen optimiert einzusetzen von Vorteil.

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