Selected Publication:
Trummer, M.
Therapieoptionen bei distalen Tibiafrakturen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 59
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Seibert Franz
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Tanzer Karin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Abstract: Zur Behandlung von distalen Tibiaschaftfrakturen gibt es eine Reihe von verschiedenen Stabilisierungsmethoden. Von Fixateur externa, über Metaphysenplatten bis hin zu verschiedenen Markraumnägeln, kann ein Bruch des Schienbeins therapiert werden. In dieser Arbeit wurden zwei dieser Methoden genauer beleuchtet und im Rahmen einer retrospektiven Studie auf Vor- und Nachteile untersucht. Einerseits handelt es sich um den Expert-Tibia-Nagel und andererseits um die Metaphysenplatte. An der Abteilung für Unfallchirurgie des LKH Graz und der Medizinischen Universität Graz wurden insgesamt 52 Patienten, die alle Kriterien zur Aufnahme in diese Studie erfüllt haben, operiert und postoperativ weiterbehandelt. Davon wurde bei 47 Personen ein Expert-Tibia-Nagel und 5mal eine Metaphysenplatte zur operativen Versorgung verwendet. Der Altersschnitt lag bei 49,92 Jahren. 44 Patienten wiesen eine solitäre Tibiafraktur auf, wo hingegen 8mal zumindest eine weitere Verletzung, ein Polytrauma, zu versorgen war. Zur objektiven Beurteilung wurden postoperative Röntgenbilder, die klinische Untersuchung mit Feststellung der Freiheitsgrade nach der Neutralen-Null-Methode und ein Fragebogen herangezogen. Die Konsolidierungszeit betrug im Durchschnitt 18 Wochen, obwohl es sehr große Schwankungen gab. Knie und OSG wurden jeweils auf mögliche Einschränkungen untersucht, wobei beide Gelenke der Gruppe der Metaphysenplatte eine deutlich häufigere Bewegungseinschränkung aufwiesen. Zu den Komplikationen zählten das Kompartmentsyndrom, Bruch der Verriegelungsschraube, ein überstehender Nagel und postoperative Hautnekrosen beim Expert-Tibia-Nagel, sowie eine geringe Valgusfehlstellung, fehlende Kallusbildung und das Brechen von distalen Schrauben bzw. Zugschrauben bei den Metaphysenplatten. 76,6% der intramedullären Nagelungstechnik mit dem Expert-Nagel bzw. nur 40% der Metaphysenplatten-Patienten, konnten nach Auswertung des Fragebogens mit Sehr gut beurteilt werden. Ist heutzutage die Metaphysenplatte noch Goldstandard bei der Versorgung dieser Frakturen, kann man durch die Neuerungen des Expert-Tibia-Nagels in Zukunft auf einen Fortschritt der Markraumtechnik setzen.