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Breuer, I.
Evaluation des österreichischen Disease-Management-Programms Therapie Aktiv für PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 - Darstellung bisheriger Ergebnisse der Durchführung in drei steirischen Ordinationen für Allgemeinmedizin
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 171 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Haas Josef
Altmetrics:

Abstract:
Einführung: Die Zunahme der Lebenserwartung und der Anzahl älterer Menschen führt zu einem immer größer werdenden Spannungsfeld zwischen der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen, dem medizinischen Therapieangebot und hohen Qualitätsansprüchen bei gleichzeitig knappen Ressourcen. Disease Management auf der Basis einer auf Evidenz basierten Medizin ist ein Ansatz dem zu entgegnen. Die wesentlichsten Ziele sind eine Optimierung der Resultate und ein effektiver Ressourcen-Einsatz. PatientInnen und Methoden: Von Juli bis November 2009 habe ich sowohl Meinungen und Erfahrungen von PatientInnen im Programm als auch die Sicht der das Programm durchführenden 98 steirischen HausärztInnen (Stand September 2009) zu erfassen versucht, um das steirische Disease-Management-Programms Therapie Aktiv umfassend zu evaluieren. Zur Bewertung des Outcomes wurden Soft Facts wie die Erhebung von Compliance-Größen, der Lebensqualität und Zufriedenheit der PatientInnen ebenso wie Hard Facts im Sinne von Laborwerten und deren Veränderung im zeitlichen Verlauf berücksichtigt. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass der Hausarzt/die Hausärztin eine wichtige Funktion als ManagerIn im Krankheitsprozess der PatientInnen einnimmt. Am Programm teilnehmende PatientInnen sehen dieses oftmals vorwiegend als Hilfestellung bei der Lebensstilmodifikation im Rahmen ihrer Erkrankung, des Diabetes mellitus. Beim Wissen bezüglich diabetesspezifischer Komplikationen, deren Auftreten anhand des Programmes zeitlich hinausgezögert oder vermieden werden soll, zeigten sich große Lücken. Als positives Outcome des Programms gaben 50% der Befragten eine durch das Programm gesteigerte Lebensqualität an. Ebenso viele haben auch ihren Lebensstil zum gesundheitlich Positiven verändern können. So wurde etwa begonnen mehr Sport zu machen, mit dem Rauchen aufzuhören und bewusst an einer Reduktion des Körpergewichts zu arbeiten. Die Mehrheit der PatientInnen gab an sich seit der Teilnahme am Programm eindeutig sicherer bezüglich der Erkrankung und dem Umgang mit ihr zu fühlen. Großteils äußerten die befragten PatientInnen höchste Zufriedenheit mit dem Programm und den es durchführenden Personen. Auch beinahe alle HausärztInnen, die die ausgesandten Fragebögen retournierten, zeigten sich als zum DMP äußerst positiv eingestellt und dies, obwohl etwa ein Drittel angab durch das Programm nun zeitlich zusätzlich sehr beansprucht zu werden. Etwa 50% meinten auch, dass sich durchs DMP die Arzt/Ärztin-PatientInnen-Beziehung wesentlich verstärkt und gebessert hätte.

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