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Gewählte Publikation:

Zimmermann, P.
Der ärztliche Behandlungsfehler
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kröll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Behandlungsfehlervorwürfe gegen Ärzte haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Die wesentliche Ursache dafür ist die Unzufriedenheit der Patienten mit dem Verlauf und Ergebnis der ärztlichen Behandlung. Ebenso scheint es ein zeitlicher Trend zu sein, dass sich Medien für Behandlungsfehler interessieren und sich mit Horrormeldungen darauf stürzen. Ein schuldhafter Behandlungsfehler liegt aber generell erst dann vor, wenn der Arzt gegen anerkannte Regeln der medizinischen Heilkunde verstoßen hat. Die vorliegende Arbeit erschließt das Thema ärztlicher Behandlungsfehler von seinen geschichtlichen Wurzeln heraus über seine Entwicklung hin bis zum heutigen Tage. Weiter wird auf die verschiedenen Arten von Behandlungsfehlern eingegangen und versucht sie mit Hilfe von Definitionen, Erklärungen und Beispielen dem Leser näher zu bringen. Besonders hervorzuheben ist dabei, aufgrund seiner besonderen Rolle, der sog. grobe Behandlungsfehler. Anhand der Klärung der juristischen Besonderheiten und des Einbringens konkreter Beispiele soll der speziellen Rolle des groben Behandlungsfehlers Rechnung getragen werden. Um das Thema aus möglichst objektiver Sicht zu betrachten, muss sowohl die Sicht des Patienten, als auch die des Arztes einzeln beleuchtet werden. Von juristischer Seite sind die Arzthaftung sowie das Arztstrafrecht von Bedeutung. Im Falle des Falles kann neben dem Strafrecht auch das Berufsrecht und das Approbationsrecht Anwendung finden, wobei letzten Endes alle Verfahren über Schadensersatz reguliert werden. Wird man beschuldigt, eine Fehlbehandlung getätigt zu haben, sollte man im Hinblick auf juristische Konsequenzen frühzeitig beginnen, Risiko- und Schadensbegrenzung zu betreiben. Um das Vorkommen von Behandlungsfehlern zu minimieren, nutzen Vertreter der Sparte Risikomanagement bestimmte Fehlermeldesysteme, durch die betroffenes Fachpersonal Fehler und Beinahe-Fehler melden und so zu Umstrukturierungen im Sinne der Risikominimierung beitragen können. Die Arbeit soll den Leser in das sensible Thema des ärztlichen Behandlungsfehlers einführen. Ziel ist es dabei, Hintergründe, juristische Aspekte und Handlungsmöglichkeiten, aber auch menschliche Aspekte zu beleuchten. Letzen Endes soll das Thema Patientensicherheit mit Fehlermeldesystemen als zukünftig flächendeckende Institution dem Leser nahe gebracht werden.

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