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Gewählte Publikation:

Gebauer, V.
Klinisches Spektrum und Outcome von Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EMAH)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 54 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Nagel Bert Hermann Philipp
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Trotz der steigenden Zahl von EMAH sind die Daten aus Langzeituntersuchungen limitiert. Ziel der Studie war es, die PatientInnen (Pat.) der Grazer EMAH-Sprechstunde zu evaluieren und Risikogruppen zu detektieren. Methodik: Daten von 462 Pat. (253 männlich und 209 weiblich) im Alter von 17,3 bis 60,8 J. (Mittelwert 26,5 J.) wurden retrospektiv erhoben und analysiert. Ergebnisse: 447 Pat. hatten einen angeborenen Herzfehler (AHF), die übrigen 15 erworbene Herzfehler, Kardiomyopathien, Rhythmusstörungen oder einen Tumor. Die häufigsten Fehlbildungen waren VSD (n = 86, 18,6 %), AIST (n = 57, 12,3 %), TOF (n = 53, 11,5 %) und Fehlbildungen im LVOT bzw. Aortenvitien (n = 49, 10,6 %). Bei 76 Pat. (16,5 %) wurden im Erwachsenenalter (18,1 bis 43,1 J.) 113 OPs (davon 48 Re-OPs) durchgeführt: Schrittmacher-OPs (n = 40), Prozeduren im RVOT (n = 38), LVOT (n = 9), Aortenbogen (n = 6), VSD/ASD-Verschlüsse (n = 9), Klappenrekonstruktionen (n = 3), Fontan-OPs (n = 2), Verschluss eines VSD-Restdefektes (n = 1), Revision einer SVC-Stenose (n = 1), mechanischer TK-Ersatz (n = 1), Ligatur einer Kollaterale (n = 1), Glenn- (n = 1) und BT-Shunt-OP (n = 1). Herzkatheter-Interventionen (n = 25) erfolgten bei 23 Pat.: Dilatationen (n = 12), Stent-Implantationen (n = 7), Schirm- (n = 3) und Coilverschlüsse (n = 3). Postoperative Komplikationen (n = 9) betrafen Nachblutungen (n = 4), Perikardhämatome (n = 2), AV-Blöcke (n = 2) und SSS (n = 1). Postoperativ verstarben 1 Pat. früh und 7 Pat. spät (2,3 % Mortalität). 7 der 8 Verstorbenen waren Männer und 6 davon hatten bedeutende Rhythmusstörungen. Im NYHA-Stadium I, II bzw. III waren 86,1 %, 11,5 % bzw. 2,4 % der Pat. Von 279 dokumentierten Fällen waren nur 5 Pat. (1,8 %) arbeitsunfähig. 97 Schwangerschaften bei 59 Frauen wurden dokumentiert, 5 endeten mit Abort bzw. Abruptio. Diskussion: Der größte Anteil der OPs bei den EMAH sind Prozeduren im RVOT und Schrittmacher-OPs. Postoperative Komplikationen sind selten und die spät postoperative Mortalität ist gering. Männer mit dokumentierten Rhythmusstörungen verlangen eine engmaschige Kontrolle und adäquate Therapie. Die allermeisten EMAH sind berufstätig und im Alltag nicht oder kaum eingeschränkt.

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