Gewählte Publikation:
Wallner, M.
Sinus venosus Defekt und partielle rechtsseitige suprakardiale Lungenvenenfehlmündung: Einfluss von chirurgischen Strategien auf Sinusknotenfunktion und mögliche Obstruktion der Vena cava superior
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 72
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Knez Igor
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Ovcina Ismar
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die chirurgische Strategie für die Totalkorrektur eines Sinus venosus Defektes (SVD) mit rechtsatrialer (RA) partieller Lungenvenenfehlmündung (PAPVR) sollte das Langzeitproblem einer Sinusknotendysfunktion vermeiden. Wir berichten über unsere Erfahrung mit Single-Patch-, Double-Patch-Technik und der Warden-Repair. Methode: Von 1964 bis 2010 wurden 64 kongenitale Patienten chirurgisch versorgt (mittleres Alter 14.6 14.2 Jahre). Dabei wurde bei 30 Patienten eine Single-Patch-Technik (G1), bei 23 Patienten eine Double-Patch-Technik (G2) durchgeführt und schließlich in den letzten Jahren der Warden-Repair (G3 bei 11 Patienten mit PAPVR in Vena cava superior (SVC) favorisiert. Unsere modifizierte Warden-Technik besteht aus einer Augmentation der SVC-RA Anastomose mit einem Bioperikardpatch. EKG und USKG bzw. eine invasive Diagnostik waren bei 81.25% der Patienten möglich. Ergebnisse: Im Langzeit-FU betrug die Mortalität 3.1%. Kein Patient hatte Pulmonalvenenstenosen und nur 1 Patient wies eine SVC-Stenose auf (Double-Patch-Gruppe). Die Inzidenz der Rhythmusverluste von Sinusrhythmus auf tiefen atrialen oder Junktionsrhythmus lag bei Patienten mit Single-Patch-Technik (25%) und Double-Patch-Technik (29.4%) höher als beim Warden-Repair (9.1%). Obwohl chirurgisch-technisch schwieriger, zeigte der Warden-Repair deutliche Vorteile bezüglich erhaltener Sinusknotenfunktion. Konklusion: Der Warden-Repair sollte vornehmlich für die chirurgische Korrektur eines SVDs mit PAPVR in die SVC angewendet werden. Eine Double-Patch-Technik erscheint hier obsolet. Die Single-Patch-Technik sollte nur bei jener Morphologie angewendet werden, wo die rechtsseitigen Lungenvenen definitiv direkt ins rechte Atrium drainieren.