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Gewählte Publikation:

Filzwieser, M.
Antibiotikaresistenzen bei primären Pyodermien unter besonderer Berücksichtigung von Staphylococcus aureus
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2010. pp. 113 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Ginter-Hanselmayer Gabriele
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Meine Diplomarbeit über das Thema Antibiotikaresistenzen bei primären Pyodermien unter besonderer Berücksichtigung von Staphylococcus aureus stellt eine retrospektive Studie sowie eine Literaturrecherche dar. Ziel der Arbeit ist es anhand von sechs infektiologischen Diagnosen aus dem Formenkreis der Pyodermien das Resistenzverhalten von S. aureus gegenüber diverser Antibiotika zu untersuchen. S. aureus stellt einen der hauptursächlich beteiligten Keime von Impetigo contagiosa, Phlegmonen, Follikulitiden, Furunkeln und Abszessen dar. Methodik: In die Studie sind 59 Patienten eingeschlossen, die sich im Zeitraum von 1999 bis 2008 bezüglich einer Pyodermie in ambulanter oder stationärer Behandlung an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Graz befanden. Die für die Studie notwendigen Daten wurden den Computersystemen KIS und MEDocs entnommen. Mit Hilfe einer Tabellenkalkulationsmaske wurden antibiotikaspezifische Resistenzen dieser 59 Fälle nebst anderen Parametern gesammelt und anschließend statistisch ausgewertet. Resultate: Insgesamt betrachtet liegt in 97% der Fälle eine Resistenz von S. aureus gegenüber mindestens einem Antibiotikum bzw. Antibiotikagruppe vor. In 93% der Fälle tritt eine Resistenz gegenüber Penicillin und Ampicillin auf. Damit stellen sie die Gruppe mit der höchsten Resistenzrate von S. aureus dar. Der prozentuelle Anteil hinsichtlich der Resistenz von S. aureus gegenüber dem Makrolid Erythromycin beträgt 27%, gegen Clindamycin findet sich eine Resistenzrate von 1,7%. Ein S. aureus- Stamm zeigte eine Resistenz gegen Oxacillin und wird damit als MRSA (Methicillin- resistenter S. aureus) klassifiziert. Diskussion: Resistenzen stellen auch aus dermatologischer Sicht ein immer ernst zu nehmenderes Problem dar. Penicillin ist zur Therapie staphylogen bedingter Pyodermien so gut wie nicht mehr geeignet, beträgt doch die Resistenz von S. aureus gegenüber Penicillin und Ampicillin beachtliche 93%. Hinsichtlich der Problematik topischer Antibiotika, die nebst systemischer antibakterieller Chemotherapie genauso zur Resistenzentstehung beitragen, sollte zukünftig alternativen Therapiemethoden bedeutend mehr Platz eingeräumt werden, wie dies beispielsweise im Report Efficacy of octenidine dihydrochloride and 2- phenoxyethanol in the topical treatment of inflammatory acne (Kapitel Diskussion) deutlich wird. Jene in diesem Bericht präsentierte Studie stellt, wenn auch im kleinen Rahmen, den Versuch dar durch Surveillance und kalkulierte Therapie einer stetig wachsenden Zahl an Resistenzen entgegen zu steuern.

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