Gewählte Publikation:
Scheidbach, D.
Evaluierung von Feindraht-Mikrotemperaturmessungen sowie histologischen Färbemethoden bei thermischer Sklera-Gewebsschädigung durch Laservaporisation mit einem 532nm KTP-Laser
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.90
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Mattes Dietmar
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Wedrich Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung: Als Teil des Projektes Endovaporisation von Mattes et al [1], welches das Verdampfen von Augentumoren ohne Eröffnung des Auges untersucht, wurden Mikro- Temperaturmessmethoden in Zusammenhang mit der histologischen Gewebsschädigung in humaner Sklera evaluiert. Bisher scheinen in der Literatur keine Daten zur Korrelation von Temperatur und histologischem Schädigungsmuster innerhalb humaner Sklera nach Schädigung mit einem grünen 532nm KTP-Laser auf. Methoden: Zur Temperaturmessung wurden Feindraht Thermoelemente mit einem Durchmesser von 0,05mm mittels 30G Hohlnadel in humane Sklera eingebracht und Temperaturkurven mittels digitalem Messaufnehmer aufgenommen. Zur Bestimmung der Gewebsschädigung wurden Masson Trichrome (MTC) und Sirius Rot (SR) als strukturabhängige Kollagenfärbemethoden sowie Nitroblue Tetrazolium Chlorid (NBTC), eine enzymabhängige Vitalfärbemethode verwendet. Ergebnisse: Die Temperaturmessung mittels Feindrahtthermoelementen lieferte hochauflösende Temperaturkurven bei minimaler Gewebsschädigung im Bereich des Einstichkanals. In Tauchbadversuchen konnten nach 12 Minuten bei 63°C Kollagenveränderungen gezeigt werden, wobei bei gleicher Temperatur im Laserversuch nach wenigen Sekunden ähnliche Schädigungsgrade zu beobachten waren. MTC und SR Färbung waren in ihrer Aussagekraft vergleichbar. NBTC zeigte einen 30% größeren Schädigungsradius als die beiden Strukturfärbemethoden. Der histologische Schädigungsradius (SR, MTC) entsprach ca. der doppelten mittleren Kraterausdehnung bei einer Leistung von 7W und der Impulsdauer von 2s. Gewebsschädigung konnte im Laserversuch bereits bei Maximaltemperaturen von unter 40°C dargestellt werden. Schlussfolgerung und Ausblick: Die getestete Temperaturmessungsmethode ist zur weiteren Verwendung in Folgelaserversuchen geeignet. Die Vitalfärbung erwies sich als sensibelste Methode zur Feststellung thermischer Gewebsschädigung und könnte in der Verlaufskontrolle von Zellregeneration von Bedeutung sein. Weitere Schädigungsmechanismen (mechanische Pulswelle) bei Lasereinwirkung im Vergleich zum statischen Tauchbadversuch sind zu diskutieren und andere Laser- sowie Gewebstypen in weiteren Versuchen einzubeziehen.
1) Mattes D et al. Surgical smoke management for minimally invasive (micro)endoscopy: an experimental study. Surg Endosc. 2010 Mar 26. [Epub ahead of print]