Gewählte Publikation:
Ogris, A.
Wertigkeit der FAST (Focused Assessment with Sonography in Trauma) zum Ausschluss von intraabdomineller Flüssigkeit beim polytraumatisierten Patienten im Vergleich mit der Spiral-Computertomographie
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.83
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Portugaller Rupert
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Thimary Felix
- Altmetrics:
- Abstract:
- Der polytraumatisierte Patient stellt eine diagnostische Herausforderung für das gesamte Schockraumteam dar. Eine rasche Diagnosestellung ist notwendig, um so schnell wie möglich die adäquate Therapie einleiten zu können. Aufgrund der multiplen Verletzungen und der simultan laufenden therapeutischen Maßnahmen (Reanimation, etc.) ist es nicht immer einfach, eine umfassende radiologische Diagnostik durchzuführen. Die Fragestellung bezüglich freier intraabdomineller Flüssigkeit und somit nach schwereren Oberbauchorganverletzungen wird primär durch die FAST, erst sekundär durch die Polytrauma-CT beantwortet. Ziel dieser Studie ist es, die Sensitivität und die Spezifität der FAST in Bezug auf die Entdeckung freier intraabdomineller Flüssigkeit, von am Universitätsklinikum Graz behandelten Patienten zu ermitteln und mit den Ergebnissen anderer Studien zu vergleichen. Dazu werden die Daten von 345 polytraumatisierten Patienten im Zeitraum von 01.01.2008 24.02.2010 retrospektiv analysiert. Eingeschlossen werden all jene Patienten bei denen in diesem Zeitraum eine Notfallsonographie im Schockraum und eine Polytrauma-CT am Cardiac-CT-Gerät durchgeführt wurden und die mindestens 18 Jahre alt waren. Von den 345 eingeschlossenen Patienten sind 74,5% (257) Männer. Das durchschnittliche Alter liegt bei 44,8 Jahren. Bei 47 (13,6%) Patienten zeigt sich, durch die CT-Untersuchung, freie intraabdominelle Flüssigkeit. Dieses Ergebnis wird durch den klinischen Verlauf bestätigt. In einem Fall trat eine spontane Milzruptur während des stationären Aufenthalts auf. Von diesen 47 Fällen von freier Flüssigkeit konnten 21 Fälle auch durch die FAST diagnostiziert werden. Von den 26 Patienten bei denen durch die FAST keine freie intraabdominelle Flüssigkeit diagnostiziert werden konnte, erhielten 13 eine konservative Therapie, ihre Verletzungen hatten keine klinische Relevanz. Dadurch ergibt sich eine Sensitivität der FAST von 44,7% und eine Spezifität der FAST von 98,7%. Die in dieser Studie ermittelte Sensitivität der FAST liegt unter den Ergebnissen aus anderen Studien, jedoch wird eine ebenso hohe Spezifität wie in anderen Studien erreicht. Für die Diagnostik von freier intraabdomineller Flüssigkeit ist und bleibt die FAST die erste, schnelle und nicht-invasive Diagnostikmethode. Für einen morphologisch exakten Nachweis von freier intraabdomineller Flüssigkeit ist und bleibt jedoch die CT Methode der Wahl.