Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Stockinger, J.
Körperzusammensetzung bei Hämodialyse-Patienten
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.81 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Holzer Herwig
Schneditz Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Hämodialyse ist nach wie vor mit einer hohen kardiovaskulären Mortalität vergesellschaftet. Ein wesentlicher Risikofaktor hierfür ist die chronische Expansion des Extrazellulärvolumens, deren Einschätzung in der Praxis schwierig ist. Es besteht daher großes Interesse an objektiven und gleichzeitig nicht-invasiven Messmethoden wie etwa der Bioimpedanzanalyse. Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit war der Vergleich der Abschätzung des Volumenüberschusses nach klinischen Gesichtspunkten einerseits und nach biophysikalisch ermittelten Daten andererseits. Methoden: Vor der Dialysebehandlung erfolgte die Bestimmung von extrazellulärem Volumen (VECW) und Volumenüberschuss (VO) mittels einer Bioimpedanzspektroskopie-Methode (Body Composition Monitor, Fresenius Medical Care, Bad Homburg, Deutschland). Ausschlusskriterien waren implantierter Defibrillator oder Schrittmacher, Amputationen sowie lokale Ödeme. Andere erhobene Volumenindikatoren waren ein klinischer Score nach Wizemann sowie prä- und postdialytisches NT-pro BNP (CBNP_pre, CBNP_post). Das tatsächliche Ultrafiltrationsvolumen (VUF) richtete sich nach dem gewohnten klinischen Trockengewicht. Ergebnisse: Es wurden achtundzwanzig stabile, ambulante, chronische Hämodialysepatienten (darunter elf Frauen) aus dem Dialyseprogramm der Universitätsklinik Graz vermessen. Bei einem VECW von 17.9±3.5 [L] war der VO im Mittel 2.1±1.5 [L]. Im Vergleich dazu war das VUF 2.4±1.0 [L]. Es gab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen VO und VUF (r=-0.145, p=0.461). Die Volumenindikatoren zu Dialysebeginn korrelierten großteils miteinander, CBNP_pre korrelierte etwa positiv mit dem relativen Volumenüberschuss (=VO/VECW) (r=0.581, p=0.001). Diskussion und Schlussfolgerung: Die starke Übereinstimmung zwischen den einzelnen Volumenindikatoren zu Dialysebeginn spricht für deren Richtigkeit. Jedoch gab es eine große Diskrepanz zwischen diesen Volumenindikatoren und der tatsächlichen Ultrafiltrationsmenge (VUF). Erklärungen hierfür (Fehler der objektiven Messgrößen oder des klinischen Trockengewichts, korrekte Volumentherapie verunmöglicht durch Komorbidität etc.) konnten weder eindeutig bewiesen noch widerlegt werden.

© Med Uni GrazImprint