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Selected Publication:

Schmidt, S.
Strahlendosis, Blutverlust und Nierenfunktion bei Transkatheter-Aortenklappenimplantation
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.96 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Watzinger Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Aortenklappenstenose (AST) ist der häufigste erworbene Herzklappenfehler in Europa. Bisher ist bei einer hochgradigen AST der operative Klappenersatz die Therapie der Wahl. Bei HochrisikopatientInnen ist dieser problematisch oder nicht durchführbar. Die neue Methode der Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist bei dieser Hochrisikogruppe eine mögliche Alternative. Nachdem an der Abt. f. Kardiologie Graz 100 PatientInnen mittels TAVI eine CoreValveTM selbst-expandierende Prothese (Medtronic Inc., MN, USA) erhalten haben, wurde nun das Verfahren hinsichtlich belastender Faktoren und das dahingehende Outcome untersucht. Ein Ziel war der Vergleich von ionisierender Strahlungsdosis und Durchleuchtungszeit während TAVI und der diagnostischen Rechts /Linksherzkatheterisierung (RLHK) bei AST im selben Patientengut. Weiters wurden Blutverlust und Einfluss der Menge des applizierten Kontrastmittels (KM) auf die Nierenfunktion untersucht. Methoden und Ergebnisse: Das Patientenkollektiv umfasst 100 Personen, davon 36 Männer. Das mediane Alter betrug 82 (25-75%: 77,5-84) Jahre, das mittlere Gewicht betrug 67,2 (±11,9) kg. Das mediane Dosis-Flächen-Produkt von Strahlung während der RLHK betrug 113,5 (25-75%: 71,1 160,6) Gycm² bzw. 92,6 (55-174,7) Gycm² während TAVI (p=0,49). Der Medianwert der Durchleuchtungszeit bei RLHK beträgt 516 (25-75%: 342-754) sec und während TAVI 861 (700-1050) sec (p<0,001). Das mediane Hämoglobin sank von 11,6 (25 75%: 10,9 12,5) g/dl unmittelbar vor TAVI auf 9,3 (8,6-10,2) g/dl post interventionem ab, stieg bis zur Entlassung jedoch wieder auf 10,7 (10,0 11,6) g/dl an (p<0,001). Der mittlere Hämatokritwert betrug präinterventionell 35 (±3,6) % und postinterventionell 30 (±3,5) % (p<0,05). Die Mittelwerte der Erythrozytenanzahl betrugen präinterventionell 4,0 (±0,4) T/l, postinterventionell 3,2 (±0,5) T/l und vor Entlassung 3,7 (±0,4) T/l (p<0,001). Blutungen eingeteilt nach dem TIMI-Blutungsscore in ¿major¿ traten bei 5 PatientInnen auf (davon eine zerebrale Blutung) Blutungen nach TIMI-Score ¿minor¿ entstanden bei 19 PatientInnen. 20 PatientInnen erhielten median 2,5 (25 75%: 2 4) Erythrozytenkonzentrate. Die median verbrauchte Menge an KM betrug 200 (25-75%: 160-250) ml während TAVI im Vergleich zu 180 (150-200) ml in RLHK (p=0,003). Der Medianwert des präinterventionellen Kreatininwertes betrug 1,0 (25 75%: 0,8 1,3) mg/dl, des schlechtesten Kreatinins nach TAVI 1,3 (1,0-1,9) mg/dl und vor Entlassung 1,1 (0,8-1,4) mg/dl. Die Unterschiede der Kreatininwerte prä- geg. postinterventionell (p<0,05), sowie postinterventionell geg. Kreatinin vor Entlassung waren signifikant (p<0,05). Die mittlere glomeruläre Filtrationsrate (GFR), (nach MDRD-Formel) betrug 56 (±20) ml/min/1,73m² vor TAVI und sank postinterventionell bis 44 (±22) ml/min/1,73m² ab. Bis Entlassung stieg die GFR signifikant auf 55 (±23) ml/min/1,73m² (p=0,001) an. Diskussion: Das Patientengut besteht vorwiegend aus Achtzigjährigen mit bereits verminderter Erythrozytenanzahl und Nierenfunktion vor der Intervention. Demzufolge ist TAVI eine Hochriskio Intervention. Die Höhe der Strahlendosis bei TAVI ist gleich zu der einer RLHK, die Durchleuchtungszeit ist bei TAVI länger. Der Blutverlust während TAVI ist signifikant, aber die Blutungsraten dürften akzeptabel sein. Die Nierenfunktion wird von TAVI signifikant beeinträchtigt (v.a. durch das KM), trotzdem konnten die PatientInnen mit wiederhergestellter GFR entlassen werden. Es werden größ

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