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Gewählte Publikation:

Wolf, M.
Langzeitmortalität und -morbidität nach prothetischen Aortenklappenersatz bei Patienten mit isolierter chronischer Aortenklappeninsuffizienz: Einfluss von Muskelmasse und linksventrikulärer Geometrie, sowie anderen, unabhängigen Variablen
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.65 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Knez Igor
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Einleitung: Der operative Aortenklappenersatz bei massiver aber asymptomatischer Aortenklappeninsuffizienz (Klasse IIa Operationsindikation) und die linksventrikuläre Myokardregression können negativ von den Polymorphismen des Angiotensin Converting Enzyms (ACE), besonders durch den 16 Insertion/Deletion Polymorphismus des ACE Gens, den Methionin-235-Threonin Polymorphismus des Angiotensinogen Gens und den Adenosin-1166C-Cytosin Polymorphismus des Angiotensin AT1-Rezeptor Gens, beeinflusst werden. Materialien und Methoden: Von 1996 bis 2001 wurden 21 Patienten (Durchschnittsalter 55.1±8.7 Jahre) mit erhaltener guter linksventrikulärer Funktion in die prospektive Studie aufgenommen. Die Langzeitveränderungen der linksventrikulären Geometrie wurden mittels 3D-Cardiac-CT ermittelt (präoperativ, 6, 18 und 36 Monate postoperativ). Die Kontrollen und die Medikation erfolgte gemäß einem klinischen Studienprotokoll. Zusätzlich wurde zur Genotypisierung die DNA der Patienten aus Blutproben isoliert. Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der absoluten myokardialen Masse (LVMMabs von 294±52.9g auf 188.9±55.8g, p<0.00001*) und der myokardialen Masseindex (LVMMI von 154±31.4g/m² auf 98.8±27.7g/m², p<0.00001*). Diese Reduktion war vor allem bei Patienten unter oraler ACE-Hemmer Therapie und bei Patienten mit dem DD-Allel des Insertion/Deletion Polymorphismus des ACE-Gens zu beobachten. Trotz der Intensivierung der medikamentösen Therapie betrug die kardiale Mortalität im Langzeitverlauf 27.6% (FU endete 2009). Die Multiregressionsanalyse identifizierte von den 200 univariaten Variablen einen verspäteten Operationszeitpunkt, eine asymptomatische Extrasystole (LownIV) und eine Medikation aufgrund einer pulmonalen Erkrankung als unabhängige Risikofaktoren an einer kardialen Ursache zu versterben. Schlussfolgerung: Eine ACE-Hemmer Therapie ist vorteilhaft für Patienten, welche einen Klappenersatz, aufgrund einer chronischen (aber asymptomatischen) Aortenklappeninsuffizienz antreten. ACE Polymorphismen können postoperative Veränderungen der linksventrikulären Geometrie positiv beeinflussen. Die Diskussion über die Klasse IIa Operationsindikation in diesem speziellen Patientengut, im Sinne einer möglichen, aber nicht zwingenden Operation hält nach wie vor an, obwohl ein verlängertes Zeitintervall zwischen Diagnosestellung und Operationszeitpunkt sowie weitere kardiopulmonale Faktoren einen nachgewiesenen signifikanten Einfluss auf das kardiale Langzeitergebnis haben.

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