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Gewählte Publikation:

Weitzer, C.
Vergleich arterieller und kapillärer Blutgasanalysen
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.59 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Stadlbauer-Köllner Vanessa
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Blutgasanalyse ist ein unumgängliches Instrumentarium der Intensivmedizin zur Behandlung kritisch Kranker. Die arterielle Punktion hat sich trotz einer Reihe möglicher Komplikationen als Golden Standard durchgesetzt. Aus pädiatrischen und pulmologischen Studien geht hervor, dass ein starker Zusammenhang zwischen arteriell und kapillär gewonnenen Blutgaswerten besteht. Zielsetzung: Herauszufinden, ob kapilläre Blutgasanalysen eine klinisch akzeptable Einschätzung zulassen, was die tatsächlichen arteriellen Werte von pH, PCO2, PO2, Hb und P50 anlangt. Szenerie: Eine prospektive beschreibende Studie. Methoden: 50 intensivpflichtige Patienten, die an der ICU und CCU der MedUni Graz betreut wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Routinemäßig wurde bei jedem Patienten eine arterielle Blutgasanalyse - und simultan dazu eine kapilläre BGA aus dem Ohrläppchen - durchgeführt. Ergebnisse: Der Korrelationskoeffizient zwischen den beiden Methoden war 0,9567 für pH, 0,9252 für PCO2 und 0,7731 für PO2. Trotz einer guten Korrelation war der Bereich der Übereinstimmung sehr weitläufig. Der kapilläre PO2 war meist niedriger als der arterielle PO2, wobei der Unterschied bei mittleren und hohen Werten immer größer wurde. Der Bereich der Übereinstimmung für PCO2 und pH hingegen, war eng bzw. sogar sehr eng. Die vorhergesagten arteriellen Werte aus der Unterschied zu Mittelwert-Gleichung wurden folgendermaßen abgeleitet: pHa = pHc x 1,001, PaCO2 = PcCO2 x 1,149, PaO2 = PcO2 x 1,826, aHb = cHb x 1,038, aP50 = cP50 x 1,141. Fazit: Kapillär gewonnene Blutgasanalysen spiegeln mit großer Genauigkeit die Parameter pH, PCO2 und Hb bei den meisten ICU Patienten wider. Dennoch kann sie bei Patienten, die eine kontinuierliche Blutdruck-Messung und engmaschige PO2-Kontrollen benötigen, nicht eingesetzt werden.

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