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Gewählte Publikation:

Stoellinger, S.
Materno-fetale Lipidtransferstudien mit der dualen Perfusion eines humanen Plazentakotyledons
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wadsack Christian
Altmetrics:

Abstract:
Die Plazenta ist das Bindeglied zwischen dem mütterlichen und dem kindlichen Organismus und sichert als Schutzbarriere, als stoffwechselaktives Organ und als Ort des Stoffaustausches das Überleben des Fetus. Im Rahmen einer Literatursu-che in den Datenbanken PubMed und Web of Science fasst diese Arbeit den ak-tuellen Wissenstand über Lipid- und Lipoproteintransferprozesse, die anhand der dualen Ex-vivo-Perfusionsmethode eines humanen Plazentakotyledons untersucht wurden,vergleichend zusammen. Für die duale Plazentaperfusionsmethode etabliert man an einem Kotyledon der ausgestoßenen Plazenta einen maternalen und einen fetalen Perfusionskreislauf und kann somit besonders Transferprozesse, aber auch den Plazentametabolis-mus und Hormonproduktionsraten geeignet untersuchen. Fettsäuren sind für die Entwicklung des Fetus von elementarer Wichtigkeit und werden von der humanen Plazenta selektiv und in quantitativ bedeutendem Aus-maß vom mütterlichen in den kindlichen Kreislauf transportiert. Die Selektivität des Transfers hängt von verschiedenen Faktoren ab: Biochemische Eigenschaften (z. B. Lipophilität bzw. Kohlenstoffkettenlänge, Anzahl der Doppelbindungen, Moleku-largewicht und Ionisierung), die Konzentrationen der Fettsäuren im mütterlichen Blut, das Vorhandensein spezifisches Transportbindungsproteine, Hormone (z. B. Leptin), der Proteinstatus (besonders Albumin) von Mutter und Kind, mögliche Pa-thologien der Plazenta, exogene Einflüsse durch Xenobiotika und vieles andere bestimmen, in welchem Ausmaß der Transfer einer spezifischen Fettsäure statt-findet. Darüberhinaus beeinflussen die Flussrate, die Art des etablierten Zirkulati-onssystems (offen oder geschlossen), der Perfusionsdruck, das Perfusionsmedi-um, Shunts im Perfusionsgebiet, die Sauerstoffkonzentration, mit der die Perfusa-te equilibriert wurden, die Perfusionsdauer und mögliche Plazentapathologien den Transfer ex-vivo. Die Datenlage zu Lipid- und Lipoproteintransferprozessen durch die humane Pla-zenta ist sehr karg und die Studien variieren in ihrem technischen Aufbau stark. Trotzdem lässt sich eine klare Aussage über die Abhängigkeit der Selektivität des Fettsäuretransfers von der Konzentration der Fettsäuren im mütterlichen Blut so-wie über den Einfluss von Albumin auf den Transfer treffen.

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