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Wadl, E.
Wann findet die Revaskularisierung von Fugendefekten während der Frakturheilung statt? Eine immunhistochemische Analyse der Marker Laminin 2E8 und Typ IV Kollagen M3F7 als Gefäßindikatoren während der Frakturheilung
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.99 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amerstorfer Eva
Weinberg Annelie-Martina
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Eine häufige Komplikation nach Frakturen im Kindesalter sind daraus resultierende Wachstumsstörungen, diese treten in zwei Formen auf, wobei man zwischen stimulierenden und hemmenden Wachstumsstörungen unterscheidet. Diese Phänomene sind schon lange bekannt, die pathophysiologischen Hintergründe dafür sind jedoch noch unzureichend geklärt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Heilungsvorgängen in der frakturierten Epiphysenfuge, vor allem mit der Revaskularisierung nach schweren Fugendefekten. Material und Methoden: 42 Sprague- Dawley Ratten wurden im Alter von fünf Wochen randomisiert in 7 Experimentalgruppen eingeteilt, wobei sich in jeder Gruppe 6 Tiere, 5 für den Versuch und 1 Kontrolltier befanden. Den jeweiligen 5 Tiere für den Versuch wurden unter Vollnarkose durch eine Bohrlochläsion durch die linke obere Tibiaepiphyse stimuliert. Die Kontroll- und somit auch Euthanasietage wurden auf die Tage 1, 3, 7, 14, 28, 42 und 82 festgelegt. Nach Euthanasie und Entnahme der Tibiae wurden die Knochenstücke entkalkt und anschließend am Cryomikrotom geschnitten. Von den einzelnen Tieren wurden jeweils immunhistochemische Färbungen mit DSHB 2E8 für Laminin und DSHB M3F7 für Typ IV Kollagen hergestellt. Pro Färbegang wurde ein Schnitt des Kontrolltieres der Gruppe, sowie eine Negativkontrolle mitgefärbt. Ergebnisse: Am Tag 1 zeigen einige Proben noch keine Blutgefäße im Frakturspalt, dieser ist überwiegend mit Frakturhämatom ausgefüllt, zwei Proben des ersten Tages jedoch zeigen bereits diskrete Blutgefäße. Am Tag 3 zeigen bereits alle Proben Blutgefäße im Frakturspalt, die Blutgefäße sind sehr zahlreich jedoch von sehr zarter Struktur. Die Anzahl der Blutgefäße im Frakturspalt nimmt bis zum Tag 82 hin stetig ab, deren Struktur nimmt im Verlauf von sehr zart bis hin zu kräftigen Gefäßen zu. Die größte Veränderung machen die Gefäße zwischen Tag 3 und Tag 28. Von Tag 28 bis zu Tag 82 sieht man weiniger starke Veränderungen. Diskussion: Durch die Ergebnisse dieser Arbeit konnte keine der derzeit bekannten Thesen zu den Heilungsvorgängen in der Fuge bestätigt werden. Sicher ist aber, dass in der frakturierten Epiphysenfuge eine sehr frühe Vaskularisierung stattfindet. Ob und in welcher Weise die Vaskularisierung mit der Bildung von Knochenbrücken in Fugenläsionen zusammenhängt und ob eine Beeinflussung dieser zur Verhinderung der Entstehung von hemmenden Wachstumsstörungen möglich ist wird ein spannendes Forschungsgebiet für die Zukunft.

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