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Gewählte Publikation:

Maschke, P.
Die Analyse der Expression von Indoleamine 2,3-dioxygenase-2 (IDO2) in der menschlichen Plazenta
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.59 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sedlmayr Peter
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Lange Zeit hat man angenommen, dass nur Indoleamine 2,3-dioxygenase (IDO) und Tryptophan 2,3-dioxygenase (TDO) dazu fähig sind den Abbau von Tryptophan zu Kynurenin zu katalysieren. Vor kurzem wurde aber ein drittes Enzym mit ähnlichen Eigenschaften entdeckt, die Indoleamine 2,3-dioxygenase-2 (IDO2). IDO2 ist dem nun als IDO1 bezeichneten Enzym sehr ähnlich, weist aber eine geringere Tryptophan-abbauende Wirkung auf. Es ist möglich, dass IDO2 für die fetomaternale Toleranz von Bedeutung ist. Das Ziel dieser Arbeit stellte die Analyse der Lokalisation von IDO2 in der humanen Plazenta dar. Methodik: Es handelt sich um eine nicht-therapeutische biomedizinische Studie an menschlichem Gewebe. Dafür wurden zehn gesunde Plazenten post partum gesammelt und histologisch aufgearbeitet. Die Paraffinschnitte wurden anschließend immunhistochemisch gefärbt um die IDO2 nachzuweisen. Zusätzlich wurde der Immunproteinnachweis in zehn archivierten Paraffinschnitten von Plazenten der frühen Schwangerschaft untersucht. Auch der Nachweis des Enzyms im nichtschwangeren Uterus wurde in die Arbeit miteinbezogen. Ergebnisse: IDO2 wurde immunhistochemisch im Trophoblasten des villösen Chorions der ersttrimestrigen Plazenta, mit eindeutiger Bevorzugung des Synzytiotrophoblasten, lokalisiert. In der reifen Plazenta zeigte sich ebenfalls eine eindeutige Färbung von IDO2 im Synzytiotrophoblasten. Das Protein wurde im extravillösen Zytotrophoblasten der frühen Schwangerschaft nur vereinzelt und unregelmäßig nachgewiesen. Der extravillöse Zytotrophoblast der Basalplatte der Plazenta des zweiten Trimenons und der der reifen Plazenta stellte sich jedoch eindeutig positiv dar. Vereinzelt konnte eine Expression von IDO2 im Drüsenepitel der Plazenta des ersten Trimenons nachgewiesen werden. Die Makrophagen imponierten stets negativ. Eine diskrete Färbung des Endothels konnte nur im nichtschwangeren Uterus beobachtet werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen eine Expression des IDO2-Proteins an der fetomaternalen Kontaktzone nahe. Das Enzym dürfte somit eine bedeutende Rolle in der fetomaternalen Toleranz spielen.

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