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Dobretsberger, A.
Entwicklungsneurologisches Outcome bei Kindern im Alter von 2 Jahren im Rahmen einer schweren mütterlichen Präeklampsie
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gallistl Siegfried
- Altmetrics:
- Abstract:
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Im Rahmen der Präeklampsie wird das kindliche Outcome durch 3 Faktoren determiniert: die iatrogen bedingte Frühgeburtlichkeit, die in einem Prozentsatz von 12,5% bis 40% simultan vorkommende intrauterine Wachstumsretardierung und die mütterliche Erkrankung per se.
In dieser retrospektiven Untersuchung gilt es diese drei Outcome determinierenden Faktoren 2 Jahre post partum zu quantifizieren und deren Einfluss auf die neurologische Entwicklung von Kindern zu beurteilen.
Diese Fragestellung ist von außerordentlicher Bedeutung, da bis dato kaum Untersuchungen in Bezug auf das neurologische Langzeitoutcome durchgeführt wurden. Dieses Wissen ermöglicht jedoch eine Optimierung des präpartalenen Managements der Mutter, sowie eine Verbesserung der medizinischen Langzeitversorgung des Kindes, mit dem Fokus auf die Früherkennung von Entwicklungsverzögerungen und präventiver Frühförderung.
Im Zeitraum 1999 bis 2005, wurde eine retrospektive Studie am Univ.-Klinikum Graz sowie dem LKH Klagenfurt durchgeführt, bei der alle Frühgeburten (<37 SSW) mit einem Gestationsgewicht unter 1500 Gramm, sowie reif geborene, aber dystrophe Kinder eingeschlossen wurden. Bei 29 dieser Kinder wurde mit einem korrigierten Alter von 24 Monaten ein Bayley¿s Test durchgeführt, anhand welchem die mentale und psychomotorische Entwicklung, mittels Einzeltests in den Subkategorien Sprache, Motorik (unterteilt in Fein- und Grobmotorik), Ausführung von Anweisungen sowie sozialem Verhalten beurteilt werden kann. Entwicklungsverzögerungen wurden mit leicht, mittel, schwer oder keine angegeben
Aufgrund der geringen Anzahl von 29 Kindern pro Gruppe konnte nur im Bezug auf das deutlich niedrigere Geburtsgewicht der präeklamptischen Kohorte ein signifikanter Unterschied (p=0,01) zur Kontrollgruppe aufgezeigt werden. Eine Beeinträchtigung des entwicklungsneurologischen Langzeitoutcomes bei schwerer mütterlichen Preeklampsie konnte nicht nachgewiesen werden. Von umso größerer Bedeutung ist es, weiterführende Studien mit einer größeren Anzahl an Kindern durchzuführen, um einen eventuell bestehenden Einfluss signifikant nachweisen zu können.