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Gewählte Publikation:

Grabuschnig, B.
Befall des Unterkieferknochens bei Mundbodenkarzinom
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp. 55 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kärcher Hans
Altmetrics:

Abstract:
Das Plattenepithelkarzinom des Mundbodens gehört mit seinen drei Hauptrisikofaktoren Rauchen, Alkohol und schlechter Mundhygiene zu den häufigsten malignen Geschehnissen in der Mundhöhle. Ein Karzinom zeichnet sich durch sehr rasches infiltratives Wachstum aus, welches auch Nachbarstrukturen nicht verschont. So bilden sich Ulzerationen im Bereich der Wangen, des Mundbodens und der Gingiva bis hin zu Infiltrationen in den Knochen. Ist dieser von Tumorzellen besetzt, so handelt es sich immer um einen Tumor der Klasse 4 nach der international anerkannten TNM- Klassifikation. Weiters werden diese Tumoren nach Differenzierungsgrad eingeteilt. Diese Einteilung nennt man histologisches Grading. Je undifferenzierter ein Tumor ist und je höher seine TNM- Klassifikation ausfällt, desto schlechter ist die Prognose für den Patienten. Um überhaupt feststellen zu können, ob der Knochen von Tumorzellen infiltriert wurde, bedarf es einiger aufwändiger Techniken. Der Knochen muss vor der Untersuchung durch den Pathologen entkalkt, eingebettet und schnittfähig gemacht werden. Die Entkalkung erfolgt mittels Säuren. Vor der Beurteilung müssen die Präparate noch gefärbt werden. Im Rahmen dieser Studie wurden 86 Patientenakten der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Grazer Universitäts- Zahnklinik mit der Diagnose Mundbodenkarzinom aufgearbeitet. Der Frauenanteil beträgt 15,1 % und der Männeranteil 84,9 %. 13 Patienten wurden nicht in die Auswertung einbezogen, weil in ihren Fällen kein Knochen entnommen wurde. Bei den restlichen 73 war in 27,4 % der Fälle der Knochen infiltriert und in 72,6 % nicht. Die Statistik zeigt einen Zusammenhang von Tumorinfiltration mit Tumorgröße gemäß der TNM- Klassifikation. Frühe Erkennung und rasches interdisziplinäres Reagieren können helfen, den Patienten noch in therapierbaren Stadien zu behandeln. Dabei spielt der Zahnarzt als Erstdiagnostiker eine wesentliche Rolle.

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