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Peyrer, F.
Zusammenhang von Vitamin D-Mangel mit arteriellem Hypertonus und dem Renin-Angiotensin-Aldosteron System
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.77
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Obermayer-Pietsch Barbara
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Pilz Stefan
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund, Ziel: Einen unzureichenden Vitamin D-Status, definiert durch Serumspiegel von 25-Hydroxyvitamin D (25[OH]D) < 30 ng/mL, findet man fast bei der Hälfte der Weltbevölkerung. Vorangehende Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und erhöhtem Blutdruck sowie erhöhter Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) hin, wobei dies bei BluthochdruckpatientInnen noch nicht ausreichend untersucht wurde. Ziel der Diplomarbeit ist es daher, den Zusammenhang zwischen Vitamin D-Status und arteriellem Blutdruck zu evaluieren und zu überprüfen, ob diese Assoziation zumindest teilweise über das RAAS mediiert wird. Material und Methoden: Im Rahmen der Graz Endocrine Causes of Hypertension (GECOH) Studie, einer monozentrischen Diagnosestudie, wurden PatientInnen mit arterieller Hypertonie rekrutiert. Es erfolgte eine Messung des arteriellen Blutdrucks und es wurden 25(OH)D und 1,25-Dihydroxyvitamin D (1,25[OH]2D) sowie Renin und Aldosteron bestimmt. Ergebnisse: Es wurden 64 PatientInnen (59% Frauen; mittleres Alter 51,6 Jahre) rekrutiert. Bei 61,3% der PatientInnen zeigte sich ein unzureichender Vitamin D-Status. In für Alter- und Geschlecht-adjustierten Analysen zeigte sich ein statistisch signifikanter inverser Zusammenhang zwischen 25(OH)D und diastolischem Blutdruck (Korrelationskoeffizient = -0,334; P-Wert = 0,011) sowie ein nichtsignifikanter Trend für eine inverse Assoziation von 25(OH)D und systolischem Blutdruck (Korrelationskoeffizient = -0,231; P-Wert = 0,084). Es zeigten sich jedoch keine statistisch signifikanten Zusammenhänge von 25(OH)D oder 1,25(OH)2D mit dem RAAS sowie von 1,25(OH)2D mit systolischem oder diastolischem Blutdruck. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse legen einen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und erhöhtem Blutdruck nahe, wobei dieser Zusammenhang über andere Mechanismen als eine erhöhte RAAS-Aktivierung mediiert sein dürfte. Die vorliegenden Daten bilden eine gute Rationale um in zukünftigen Interventionsstudien zu evaluieren, ob eine Vitamin D-Supplementierung den arteriellen Blutdruck absenkt.