Gewählte Publikation:
Sorko, S.
Langzeit-follow-up von nonpalpablen Mammaneoplasien
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.92
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Cerwenka Herwig
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Thalhammer Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Viele Studien beschäftigen sich mit dem Thema Mammaneoplasien, wobei kaum zwischen palpablen und nicht palpablen Tumoren unterschieden wird. Aufgrund verbesserter Bildgebung werden immer mehr nonpalpable Mammaneoplasien radiologisch entdeckt. Bisher liegen keine genauen Daten über das Langzeit-follow-up vor. Ausgangspunkt für die vorliegende Arbeit ist eine retrospektive Studie, die klinische Daten von 309 Patientinnen beinhaltet, welche vor mindestens 10 Jahren an der chirurgischen Abteilung der Med. Universität Graz operiert worden sind. Es wurde statistisch untersucht, ob gewisse Konstellationen von Risikofaktoren sowohl mit einem erhöhten Risiko für Metastasen und Lokalrezidiven einhergehen, als auch zu einer signifikanten Abnahme der Überlebenszeit führen. Bei der Auswertung der Daten wurde festgestellt, dass es bei den in die Studie eingeschlossenen Patientinnen sowohl zum Auftreten von Fernmetastasen und Lokalrezidiven als auch zu einer Abnahme des Gesamtüberlebens kam. Bei dem im Langzeit-follow-up ausgewerteten Patientinnenkollektiv wurde in 6,9% der Fälle ein Lokalrezidiv festgestellt und bei 15,3% traten Fernmetastasen auf. 14,2% der Patientinnen verstarben an der malignen Grunderkrankung. Bezogen auf die Lokalrezidive wurde für den Läsionstyp (Kalk, Density, Tumor, pathologische Sekretion) ein p Wert von 0,015 erhoben. Beim Vorhandensein von Mikroverkalkungen ergab sich statistisch ein vermehrtes Auftreten von Lokalrezidiven. Es konnte gezeigt werden, dass Patientinnen, bei denen eine adjuvante Hormontherapie durchgeführt wurde, ein signifikant erhöhtes Risiko haben, an einem Lokalrezidiv zu erkranken. Zwischen dem betroffenen Quadranten und dem Auftreten von Fernmetastasen besteht ein statistischer Zusammenhang. Patientinnen, bei denen die Neoplasien im unteren inneren Quadranten auftraten, hatten häufiger Fernmetastasen. Patientinnen, bei denen die linke Brust betroffen war, zeigten statistisch (p = 0,064) ein kürzeres Gesamtüberleben. Einen negativen Einfluss auf das Gesamtüberleben ergab das T-Stadium (p < 0,001) ebenso wie die Multizentrizität (p = 0,04). Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass nicht palpabel keineswegs ein Synonym für eine gute Prognose ist, da bei den betroffenen Patientinnen sowohl Metastasen als auch Lokalrezidive in der Nachsorge auftreten können. Die gewonnenen Daten sollen eine zielorientiertere und kostengünstigere Nachsorge ermöglichen.