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Gewählte Publikation:

Kadic, A.
Begleitende Beobachtung von Therapiezentrum für Essstörungen Kurheim Paracelsus
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Medical University of Graz; 2010. pp.94 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Scheer Peter
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Forschungsergebnisse zeigen, dass mehr als 200.000 Österreicher an Essstörungen leiden und die Zahl von Tag zu Tag zunimmt. Da es sich hier um ganz besondere psychische Krankheiten handelt bei denen zunächst körperliche Symptome im Vordergrund stehen und sich erst Monate bis Jahre später psychische Symptome äußern, war es in der Vergangenheit schwer eine standardisierte Therapie zu haben. Dieses Problem konnte bis jetzt bedauerlicherweise noch nicht gelöst werden. In Österreich gibt es durchaus mehrere auf Essstörungen spezialisierte Zentren, jedoch sind deren Prognosen und der Outcome nach der Behandlung noch nicht publiziert worden. Material und Methoden: Für die Arbeit wurde die Methode der begleitenden Beobachtung als erster Schritt gewählt, um die 9 Patientinnen im Einzelnen mit ihren Erlebnissen darzustellen. Die Wahl fiel auf diese Methode, da Erhebungsmaterialien und Zielvariablen aus der Psychologie zu wenig veränderungssensibel wäre und lediglich die Zielvariable BMI (Body Mass Index) verwendet werden konnte. Zum Zeitpunkt der Aufnahme, sowie in der fünften Woche der Behandlung wurden die Patientinnen mit Hilfe von standardisierten Fragebögen EDI 2 (= eating disorder invetory) zu ihrem somatischen und psychischen Befinden befragt. Zielsetzung: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein auf Essstörungen spezialisiertes Zentrum, die dort behandelte Patientinnen mit unterschiedlichen Diagnosen aus dem Bereich der Essstörungen und die Veränderungen im Therapieverlauf darzustellen und zu beschreiben. Zusätzlich stellt die Arbeit Grundlagen für eine prospektive Therapievergleichsstudie dar. Ergebnisse/Conclusio: Es zeigte sich, dass die Arbeit mit esssgestörten Patientinnen sehr zeitintensiv ist. Darüber hinaus ist nicht garantiert, dass die Patientinnen nach der Therapie nicht rückfällig werden. Da Stichproben im diesem Fall gering ausfielen und die Verlaufskontrolle nur sechs Monate andauerte, mussten Ergebnisse aufmerksam und differenziert betrachtet werden. Insgesamt gesehen, zeigte sich eine signifikante Verbesserung in der essstörungsspezifischen Psychopathologie zwischen Aufnahme und Entlassung der Patientinnen. In der sechsmonatigen Verlaufskontrolle stellte sich eine markante Steigerung des BMI bei AN Patientinnen und eine deutliche Senkung des BMI bei BED Patientinnen heraus.

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